Bereits zur Halbzeit rieben sich einige Zuschauer in der Speyerer Osthalle verwundert die Augen, führten doch die um den Klassenverbleib kämpfenden TSV TOWERS Speyer-Schifferstadt gegen den Ligaprimus DJK Don Bosco Bamberg mit 47:36! Bereits in den Anfangsminuten schenkten sich beide Teams nichts und es entwickelte sich im ersten Viertels ein wahres run-and-gun-game zum Spielstand von 23:20 nach zehn Minuten.
Taten sich die Speyererinnen anfangs noch in der Zone gegen die Bamberger Center, vor allem die 1,91 Meter große Johanna Beck (insgesamt 10 Rebounds und 2 Blocks) schwer, spielten sie zunehmend variabler und spielten geschickt die Schützinnen an der 3er-Linie frei. So trafen bis zur Halbzeitpause Uta Gelbke, Mandy Müller und dreimal Katy Germain in ihrem ersten Heimspiel im TOWERS-Trikot von jenseits der 6,75 Meter-Marke. Das zweite Viertel konnten die Gould-Schützlinge durch konsequente Defensearbeit mit 24:16 für sich entscheiden.
Da der kanadische Neuzugang Katy Germain schnell mit drei Fouls belastet war und die Bankspielerinnen Lena Schwaab, Eva Erb, Stina Harris und Nicole Müller allesamt gesundheitlich angeschlagen waren, sah sich Headcoach Mike Gould gezwungen in kleiner Rotation spielen zu lassen. Uta Gelbke, Mandy Müller und Anja Jalalpoor standen die vollen 40 Minuten auf dem Parkett und konnten trotz zunehmender körperlicher Intensität des Spieles das dritte Viertel ausgeglichen gestalten (14:14).
Mit 61:50 ging es in den Schlussabschnitt, der spannender werden sollte, als es den Speyerer Anhängern lieb sein durfte: durch einen 5:15 Lauf der Bambergerinnen kamen diese auf einen Punkt heran und so stand es 3:43 Minuten vor Schluss nur noch 66:65. Hatten die Franken im ersten Abschnitt keinen einzigen ihrer elf Dreierversuche durch die Reuse bringen können, gelang ihnen das alleine im Schlussviertel drei Mal (insgesamt 5 Dreier).
Mike Gould musste reagieren, nahm eine Auszeit und musste die richtigen Worte gefunden haben. Katy Germain und Mandy Müller antworteten ebenfalls mit erfolgreichen 3-Punkte-Würfen, die Defense um die aufopferungsvoll kämpfenden Anja Jalalpoor und Michèle Weynandt, die in der entscheidenden Phase zwei Offensivfouls erzwang, forcierten ein ums andere Mal einen Turnover des Tabellenführers und so führten die TOWERS Sekunden vor Schluss mit 77:70, als mit der Schlusssirene noch ein Dreier der Bambergerinnen zum Endstand (77:73) durch den Speyerer Korb glitt.
Da feierten die Zuschauer in der Halle bereits frenetisch den unerwarteten Heimsieg und freuen sich nun auf die beiden noch ausstehenden Heimspiele, in denen die TOWERS spätestens den Klassenerhalt gesichert haben wollen.
Für die TSV TOWERS Speyer-Schifferstadt punkteten: Anja Jalalpoor (1 Punkt / 8 Rebounds), Kathryn Verboom (13 / 10 / 5 Assists), Michèle Weynandt (8 / 1), Katy Germain (20 / 2 / 4 Dreier), Uta Gelbke (12 / 4 / 4 Assists / 3 Steals), Mandy Müller (23 / 6 / 4 Assists)
Auf Bamberger Seite punkteten die erstmals nach schwerer Erkrankung spielende Amerikanerin Jessica Miller (21) sowie Neuzugang Samantha Leach (16 / 10) zweistellig.