Familie und Heimat immer im Blick
Nach zwölfjähriger „Deutschland-Tour“ als Basketballprofi stemmt Simon Schmitz aktuell andere Projekte.
Nach seiner beeindruckenden Karriere von Bad Bergzabern über Speyer und Jena nach Bayreuth und
Trier wird der Vollblut-Korbjäger in der Südpfalz sesshaft. Schwitzen ist jetzt auf der Baustelle angesagt.
Bad Bergzabern, Speyer, Jena, Bayreuth und Trier – das sind die Basketballstationen einer beeindruckenden Karriere. Als Profi ist Simon Schmitz viel in Deutschland herumgekommen und hat als „Leader“ seiner jeweiligen Teams zwei Jahrzehnte nicht nur erfolgreich Dreier versenkt und Korberfolge seiner Mitspieler in überragender Spielführermanier vorbereitet, sondern auch als Vorbild und Kapitän bleibende Spuren hinterlassen. Nach Abschluss seiner großen Laufbahn kam der Südpfälzer wieder in seine Heimat zurück. Seit 2020 zunächst nach Landau und vier Jahre später – in wenigen Wochen – dann auf Dauer fest verwurzelt in Oberotterbach, nur fünf Kilometer von seinem Elternhaus und seiner Basketball-Stammzelle in Bad Bergzabern entfernt.
„Wir schaffen es nicht exakt mit der geplanten Punktlandung. Eigentlich wollten wir in unser neues Haus vor Beginn des neuen Schuljahrs einziehen“, erzählt Simon Schmitz. „Jetzt wird es wohl sechs bis acht Wochen später als ursprünglich vorgesehen. Doch das bekommen wir auch hin. Kein Problem.“ Der Vorzeige-Basketballer lächelt und trägt dabei einige Spanplatten vom Auto auf die Baustelle in das bald fertige Eigenheim. Da musste der Regisseur früher ganz andere Drehbücher bei Bundesligaspielen in seiner beeindruckenden Basketball-Karriere erfolgreich zu Ende schreiben. An seine größten Erfolge während seiner fünfjährigen Zeit beim Bundesligisten in Bayreuth erinnert das Riesen-Banner, das mit seinem Konterfei lange Zeit in der „Frankenhölle“ gehisst war. Jetzt ziert es das Treppenhaus. Wo es wohl seinen Ehrenplatz bekommen wird, wenn das Haus fertig eingerichtet ist?
Zurück zu den Wurzeln
Für die Kinder Louis (6) und Henri (3) gibt es in neuer Umgebung auch einen Neuanfang in Schule und Kindergarten. Für Simon Schmitz (34), nach seinem spannenden Sport-Job mittlerweile im Projektmanagement bei SAP verantwortlich tätig, und für seine Frau Selina (34) als Juristin wird es „nur“ den privaten Neuanfang geben – raus aus der Wohnung in Landau und rein ins neue Haus auf dem Land. Mitten in der Natur, nur einen Katzensprung vom Pfälzerwald, den Weinbergen, den Oberotterbacher Obstplantagen und Maisfeldern entfernt. „Wir haben uns irgendwie von Anfang an in dieses Neubaugebiet verliebt. Als junge Familie sind wir in der neuen Gemeinde willkommen und wurden mit offenen Armen empfangen. Wir fühlten uns bereits bei den ersten Gesprächen richtig wohl“, sagt Schmitz. „Uns war immer klar, dass wir nach der langen Zeit irgendwo unterwegs in Deutschland wegen Sport und Studium wieder in unsere Heimat zurück wollen. Jetzt, wo alles beruflich auch in der Region geklappt hat, waren wir auf der Suche nach einem festen Platz. Wir freuen uns auf den bald anstehenden Umzug. Ich bin in Bergzabern aufgewachsen, Selina stammt aus Klingenmünster. Das passt mit dem nahegelegenen Oberotterbach auch familiär ganz gut!“
Sport und Studium
Traumpaar? Oder „Dreamteam“ im Hause Schmitz – wie man im Sport sagt? Absolut! Denn Simon und Selina kennen sich seit der Schule. Die große Liebe wuchs auf dem Gymnasium in Bad Bergzabern zusammen – und hielt bis heute trotz Schmitz´ speziellem Sportlerleben. „Als ich nach zwei Jahren in Speyer in der Zweiten Liga nach Jena wechselte, machte Selina gerade ihr Abitur in Bad Bergzabern und war weit weg. Es war quasi unsere einzige Trennung“, schmunzelt Schmitz. „Danach ging alles nur noch Hand in Hand. Die Basketballstandorte Bayreuth und Trier waren nicht willkürlich gewählt. Sie sind beides Städte, an denen Selina Jura studieren konnte. Quasi mit Ende meiner Bundesliga-Zeit in Bayreuth absolvierte sie ihr 1. Staatsexamen. Das zweite Staatsexamen und die ersten Berufserfahrungen sammelte Selina dann an meinem letzten großen Basketball-Standort in Trier, an dem ich auch wieder fünf Jahre spielte.“ Vorhandene Angebote aus der Bundesliga in dieser Zeit lehnte Schmitz ab. Es sollte, es musste einfach auch privat passen. Bergzaberns prominentester Basketballer, ein kluger Kopf, hatte schon früh den Plan, nicht ein Leben lang im Sport zu verharren. „Ich wollte mich nicht nur auf meinen Körper verlassen. Ich suchte parallel zu Training und Spielen eine Beschäftigung mit dem Kopf. Und entschied mich damals für den Bachelor-Studiengang „Internationales Management“. Eine gute Entscheidung, eine spannende Zeit“, wie Schmitz zurückblickt. „Ich studierte unter anderem mit Olympia-Siegern – alles extrem tolle Begegnungen und Netzwerke. Ich hatte nie den Plan, nach der aktiven Karriere als Trainer weiterzumachen. Ich wollte dauerhaft einen Beruf nach meiner Profikarriere, der die Familie und die Heimat mit einschließt. Es ist perfekt so, wie alles zu jeweils seiner Zeit gelaufen ist.“ Dass am Ende seiner Zweitliga-Zeit in Trier Probleme am Sprunggelenk und mehrere Operationen für einen bitteren Beigeschmack sorgten als „der mögliche Preis des Leistungssports“, plagt den 34Jährigen nicht. Voller Genuss erinnert er sich an seine großen Momente auf der großen Basketball-Bühne und genießt ebenso das „Hier und Jetzt“: Die Entwicklung eines internen Transformationsprogrammes bei dem Heidelberger Software-Riesen, das Schlitze-Klopfen auf der Baustelle oder das Basketballzocken mit seinen Jungs.
Final Countdown
„Hier zu leben, in unserer wunderbaren Region, ist ein großes Geschenk. Mitten in Natur, den Weinbergen und am Rande der Rheinebene. Dazu unsere neue direkte Umgebung. Um uns herum leben viele junge Familien mit Kindern. Wir haben quasi von Bauplatz zu Bauplatz schon neue Bekannte kennengelernt. Das passt alles gut zusammen in Oberotterbach“, erzählt Schmitz. „Es gibt auch alte Bekannte vom Basketball oder früher der Schule, die gerade um die Hausecke einziehen werden. Echt genial!“ Ein Korbjäger hat auch Schmitz´ „neues Traumhaus“ geplant. Nils Willems, früher lange Zeit selbst TVB-Korbjäger und -Trainer, hat viel Herzblut in den Neubau investiert – wie sein „Kumpel“ Simon Schmitz versichert: „Unsere Freundschaft sorgte von Beginn an für ein großes Vertrauensverhältnis. Natürlich hatten wir Ideen, die Nils auch aufgriff“, schildert Schmitz. „Doch er hat unsere Pläne mit seinen Visionen extrem erweitert und bereichert und uns damit begeistert. Sein Blick für die vielen kleinen wichtigen Details, seine kreative Art und seine großen Netzwerke haben uns enorm geholfen.“ Noch wenige Wochen bis zum Schulbeginn und rund ein Vierteljahr bis zum Einzug – Simon, Selina, Louis und Henri läuten auf ihrer Groß-Baustelle gerade den Endspurt ein. Der Final Countdown!