Keine Frage, der offensive Basketball-Gott hatte an diesem Wochenende ganz sicher kein Drachen-Kostüm an. Sowohl bei freien Korblegern, als auch offenen Würfen versagten den djk-Regionalliga-Teams das Wurfglück und womöglich auch die endgültige Entschlossenheit. Offensiv war dies zu wenig – defensiv kann man den Teams von Lars Wessel und Uwe Seiffert kaum Vorwürfe machen, auch Einsatz und Moral stimmten. Umso ärgerlicher und gleichzeitig vermeidbar waren die 61:77 (26:44)-Niederlage der Herren sowie die 57:58 (18:26)-Pleite der Damen nach doppelter Verlängerung.
Regionalliga-Herren: Sieben Drachen fehlt das Wurfglück
Unter keinen guten Vorzeichen brach das djk-Team um Arne Jörgensen und Kai Figgemeier zum Auswärtsspiel bei Mitaufsteiger MTV Gießen auf: Mit Jonas Benner, Benedikt Grunenberg, Martin Weis und Noe Trenz fehlten den Rheinhessen gleich vier Spieler. Vor allem unter dem Brett agierten Jonas Heidger und Kai Figgemeier komplett auf sich alleine gestellt, das offensive Spiel mit vier Außen noch nicht in Fleisch und Blut der Drachen übergegangen.
„Gießen ist für uns ein absoluter Pflichtsieg, umso bitterer ist es, mit leeren Händen nach Hause zu fahren“, fasste Lars Wessel nach Spielende zusammen, in dem Wissen, dass die Mittelhessen – vor allem nach dem guten Heimauftakt- ein absolut machbarer Gegner für seine Truppe war. Doch wer den Ball nicht in den Korb macht, kann kein Spiel gewinnen. Weder freie Korbleger, noch offene Würfe, kombiniert mit einer schwachen Freiwurfquote (41/24) sorgten für magere 61 Punkte in der Offensive. Zwar bäumten sich die Drachen nach dem deutlichen Pausenrückstand (26:44) nochmals auf, doch die kleine Rotation und das fehlende Erfolgserlebnis am gegnerischen Korb machten die zweite Niederlage perfekt. Nun stehen die Drachen bereits am kommenden Wochenende gegen den VfL Bad Kreuznach im Derby erstmals unter Zugzwang.
Scorer: Wagner (16), Wolf (14), Jörgensen (11), Volarevic (10), Heidger (5), Figgemeier (4), Leinhaas (1).
Regionalliga-Damen: Großer Kampf wird nicht belohnt
Irgendwie hatten es sich die Drachen-Ladies um Cheftrainer Uwe Seiffert selbst zu zu schreiben und dennoch muss man vor der kämpferischen Leistung der Rheinhessinnen den Hut ziehen. Viel zu viele einfache Korbleger und offene Würfe ließen die djk’lerinnen ungenutzt und mussten so von Beginn an einem Rückstand hinterher laufen. Dank der eigenen starken Verteidigung, angeführt von Johanna Jelinnek und Mareike Winkler, gelang es den Gastgeberinnen des BC Wiesbaden nicht, sich vorentscheidend abzusetzen. Zur Halbzeit führten die Hessen zwar mit 18:26, die Nieder-Olmer jedoch in Schlagdistanz.
Immer wieder haderte Uwe Seiffert an der Seitenlinie mit dem Schicksal: Gut herausgespielte Angriffe der Drachen fanden nicht das gewünschte Ziel und auch von der Foullinie wollte nur jeder zweite Wurf durch die Reuse schauen. Dennoch predigte der djk-Übungsleiter seinem Team, weiter zu spielen, sich über den Kampf und die Defense selbst zurück ins Spiel zu bringen – dies gelang.
Eine Minute vor dem Ende war es zunächst Christine Stahl und dann Aufbauspielerin Theresa Ruhl vorbehalten, den Ausgleich (46:46) herauszuwerfen. Beide Mannschaften präsentierten sich nun auf Augenhöhe – in einer ruppigen und defensiv-orientierten Partie wurde um jeden Zentimeter gekämpft. Personell geschwächt mussten sich die djk-Damen trotz großen Kampfes den Gastgeberinnen nach zweifacher Verlängerung knapp geschlagen geben.
Zur Nebensache geriet der Sport, als sich djk-Spielerin Nicole Leroux am Knie verletzte und minutenlang behandelt werden musste. „Eine genaue Diagnose steht noch nicht fest, dafür ist es zu früh. Wir hoffen das Beste und wünschen Nicole alles Gute“, so Uwe Seiffert zur Verletzung seiner Flügelspielerin. (lab)