Andreas Klocke ist nicht mehr Trainer der Zweitliga-Basketballerinnen des ASC Theresianum Mainz. Klocke trat am Montagabend nach drei Jahren von seinem Amt zurück und teilte seinen Entschluss Team und Vorstand in einer Mail mit. Klocke wollte seinen Rücktritt zunächst nicht kommentieren.
Dem Vernehmen nach gab aber ein Treffen von Vorstand und Mannschaft den Ausschlag für seine Entscheidung. Nach zwei Niederlagen gegen Herzogenaurach (53:62) und Bamberg (49:70) innerhalb der vergangenen Woche war Kritik an der Arbeit des Trainerduos Andreas Klocke/Timo Kroke laut geworden. „Der Vorstand hat sich dabei nicht wegen der Ergebnisse Sorgen gemacht, sondern wegen der gezeigten Leistungen und der Entwicklung der Mannschaft“, sagte Sportdirektor Alexander Heidbrink. „Da der Aufstieg nicht unser Ziel ist, steht auch der Tabellenplatz nicht im Vordergrund.“ Deshalb sei ein Trainerwechsel bei dem Gespräch mit dem Team auch kein Thema gewesen.
Für Co-Trainer Kroke war das Handeln des Vorstandes jedoch der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. „Andreas und ich haben uns in den vergangenen Monaten oft alleine gelassen gefühlt“, sagte Kroke. „Das Treffen mit der Mannschaft ohne Anwesenheit der Trainer stellte für uns einen Vertrauensbruch dar. Es ist in der Vergangenheit einfach sehr viel vorgefallen.“ Ob Kroke selbst im Amt bleibt, ist zwar noch offen, aber mehr als unwahrscheinlich. Er werde sich zeitnah mit dem Vorstand zusammensetzen. „Wir haben schon vor der Saison betont, dass es ein schweres Jahr für uns wird, weil wir keinen Ersatz für Nadine Grieb und Conny Berkhoff bekommen haben, obwohl wir mit Spielerinnen in Kontakt standen. Umso bitterer ist es jetzt, dass unsere Arbeit nach zwei Niederlagen in Frage gestellt wird“, schilderte Kroke.
Auch die Mannschaft selbst wurde von Klockes Entscheidung überrascht. „Wir hätten das nicht gedacht“, sagte Esther Bleise. „Das Gespräch mit dem Vorstand verlief ohne ein Ergebnis, das diesen Schritt zur Folge hätte haben können.“ Wichtig sei aber, jetzt eine schnelle Lösung zu finden, „damit wir uns gut auf das schwere Spiel gegen Leimen am Wochenende vorbereiten können“, betonte die Aufbauspielerin. Denn auch nach den beiden Niederlagen sei noch nichts verloren. „Wir sind in einem Tal, aber ich glaube an unser Team und bin überzeugt, dass wir noch immer die Play-offs erreichen können.“
Heidbrink kündigte an, für diese Woche eine interne Lösung zu finden, darüber hinaus aber einen externen Trainer verpflichten zu wollen. „Der Markt ist zu dieser Zeit natürlich sehr dünn. Wir suchen einen Trainer, der zu der Philosophie des Vereins passt und ebenfalls auf die Entwicklung der Mannschaft setzt“, sagte Heidbrink.
Nach AZ-Informationen war Miro Sovic im Sommer ein Kandidat für das Traineramt. Viele Spielerinnen kennen den Ex-Herren-Trainer des ASC durch sein Engagement in der Uni-Mannschaft. Doch der Verein setzte weiterhin auf Andreas Klocke. Da Sovic auch in der neuen Saison die Männer des TV Kirchheimbolanden in der Zweiten Regionalliga coacht, kommt er als Klockes Nachfolger nun nicht in Frage. Ansonsten hat sich das Trainerkarussell beim ASC in Gang gesetzt.