Abgeschlagen liegen die BIS Baskets aus Speyer derzeit auf dem letzten Platz der ProB und nach zuletzt zehn Spielen ohne Sieg sieht es in Sachen Klassenerhalt düster aus. „Es wird sehr, sehr schwer“, macht auch Youngster Elias Harris keinen Hehl aus seiner Sicht der Dinge und glaubt: „Wir bräuchten ein echtes Basketball- Wunder.“
Persönlich kann der Junioren und A2-Nationalspieler hingegen „nicht meckern“. Nicht nur, dass er auf starke Werte von fast 20 Punkten und 10 Rebounds im Schnitt kommt, im Sommer wird der 19-Jährige aufs College wechseln, um in der NCAA weiter an seiner Karriere zu basteln. „Nach Amerika wollte ich schon ganz lange“, erzählt er und fügt lachend hinzu: „Da war ich noch ganz klein, als ich das beschlossen habe.“
Elias Harris Geboren: 6. Juli1989 |
Wohin es ihn verschlägt, ist noch nicht ganz sicher, wenngleich die renommierte Uni von Gonzaga die besten Chancen im Buhlen um den Deutschen hat. „Bisher fand ich Gonzaga am sympathischsten, aber meine offiziellen Besuche muss ich alle noch machen und danach werde ich entscheiden“, erklärt er. Neben vielen Telefonaten, die der athletische Flügelspieler bisher mit verschiedenen Unis – darunter auch große Namen wie Cincinnati oder Washington – führte, bekam er von einem Coach aus Gonzaga sogar bereits persönlichen Besuch.
Ein anderes Thema ist fast ebenso spannend, wie USA-Pläne: Die Nationalmannschaft. Beim DBB Sichtungslehrgang zwischen den Jahren in Heidelberg gehörte der Rheinland-Pfälzer zu den auffälligsten Spielern und dürfte auch bei Dirk Bauermann einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben: „Eine Einladung zur A-Nationalmannschaft wäre eine große Ehre“, gibt er zu, ohne aber zu vergessen, dass auch andere spannende Aufgaben auf ihn warten: „Dieser Sommer ist meine letzte Möglichkeit, bei den Junioren zu spielen, und wenn wir komplett sind, könnten wir bei der Europameisterschaft zeigen, dass der 89er Jahrgang etwas Besonderes ist.“
In der Tat werden Spieler wie Robin Benzing, Tibor Pleiss, Christian Standhardinger oder eben Harris mittelfristig auch für die A-Nationalmannschaft in die Bresche springen müssen, um sich bei internationalen Meisterschaften zu messen. Den Feinschliff für die nächsten Jahre wird sich Harris in den USA zu verpassen versuchen, auch wenn er sich nicht ganz sicher ist, was ihn erwartet: „Ich muss erstmal in Amerika ankommen und sehen, wie ich vorankomme“, so seine vorsichtige Einschätzung der nächsten Monate.
Vor einer eventuellen Sperre fürchtet sich der Athlet nicht, hat er zwar mit Speyer in der ProB gespielt, allerdings nie mit Profis oder Amerikanern in einem Team, so dass er die Wahrscheinlichkeit, trotz der strengen NCAA-Regularien bereits in der kommenden Saison auch wirklich aufzulaufen, zuversichtlich mit „98%“ beziffert.
Im Vergleich zu den Chancen der BIS Baskets, doch noch den Klassenerhalt zu schaffen, ein beruhigender Wert. Auch wenn Harris noch mal alles geben wird, um das „Basketball-Wunder“ möglich zu machen, merkt man ihm im Gespräch und an seiner Begeisterung an, dass er mit dem Kopf schon ganz woanders zu sein scheint: Auf dem Sprung.