Bergfest nennt man in vielen Bereichen gerne die Phase einer Saison, wenn die Hälfte geschafft ist. In den rheinland-pfälzischen Ligen war dies am Wochenende der Fall und bis auf eine Liga finden sich überall souveräne Herbstmeister, die ohne Verluste in die Rückstunde starten können. Ab der Regionalliga wird die Luft für die BVRP-Teams dann teilweise schon etwas dünner und es bleibt zu hoffen, dass bald noch einige Siege folgen werden. Eine Übersicht gibt es ausnahmsweise bis zur Landesliga nachfolgend.
Henrik Rödl spricht nach dem Sieg in Frankfurt von einem Befreiuungsschlag. Im Spiel der beiden vom bisherigen Saisonverlauf enttäuschten Teams konnten die Trier über den Kampf in einem nicht gerade attraktiven Spiel die Gastgeber niederringen. Der 64:54-Sieg verschafft Luft im Abstiegskampf und bringt sogar die Play-Off-Plätze wieder in Schlagdistanz. Für die im rheinland-pfälzischen Bezirk Rheinhessen sehr beliebten Skyliners hingegen sieht unerwarterweise ganz übel aus. Mit nur zwei Siegen in 10 Spielen muss man sich gewaltig strecken, um nicht urplötzlich in der „Jungen Liga“ mit zwei Mannschaften anzutreten (die 2. Mannschaft spielt in der ProB).
Für den Drittletzten der 2. Damen-Bundesliga Nord war von vorneherein klar, dass es beim ungeschlagenen Tabellenführer Herne nichts zu holen gibt. Eine Klatsche wollten die Mainzerinnen aber unbedingt vermeiden. Das 53:71 könnte man als Teilerfolg sehen, andererseits ist es letztendlich doch eine überdeutliche Niederlage, die zeigt, dass die Westfälinnen auf einem anderen Niveau agieren.
In der WNBL bleibt das einzige rheinland-pfälzische Team weiter erfolglos. Beim Tabellenzweiten aus Mannheim kassierte das Team erneut eine derbe Niederlage und hofft, dass man vielleicht in einem der nächsten Spiele etwas besser aussehen kann.
Die BIS Baskets Speyer bleiben weiter auf Play-Off-Kurs in der NBBL. Mit einer eindrucksvollen Demonstration wies das Nachwuchsteam aus der Talentschmiede die rheinland-pfälzischen Kontrahenten aus Trier überdeutlich in die Schranken und dämpfte somit die Hoffnungen der Moselaner kräftig. Ernüchtert kam auch die SG Rheinhessen von ihrem Gastspiel beim Tabellenführer Mannheim zurück. Ein achtbares Ergebnis, vielleicht sogar eine Überraschung wollte man erzielen. Heraus kam eine 30-Punkte-Klatsche. Die Abstiegsrunde ist somit schon fast besiegelt.
In der JBBL konnte das TBB Junior Team endlich das Tal der Tränen verlassen und gegen die Gießen Juniors den ersten Saisonsieg einfahren. Somit überreichten die Trierer ihren Gästen dir rote Laterne der Division Mitte/West. In der Südwest-Gruppe schüttelte die SG Speyer / Kaiserslautern mit Ludwigsburg einen lästigen Verfolger ab und hat weiter die Tabellenführung inne.
Damen-Regionalligist ASC Mainz 2 hat den letzten Vorrunden-Spieltag erfolgreich abgeschlossen und in Krofdorf/Gleiberg den 8. Sieg geholt. Damit bleibt das Team auf dem 2. Platz und die Verantwortlichen können getrost für die neue Spielzeit planen. Mit dem Abstieg dürfte man wohl nichts mehr zu tun haben. Gleiches würde der BBC Horchheim auch gerne von sich behaupten. Allerdings beträgt der Vorsprung zum sicheren Ende nur zwei bzw. einen Sieg. Nach der Niederlage gegen Saarlouis 2 muss man in der Rückrunde noch etwas nachlegen. Tabellarisch ist man mit dem 8. Tabellenplatz zur Zeit noch auf der sicheren Seite.
Der TuS Treis-Karden hat für das rheinland-pfälzische Highlight des Wochendes gesorgt. Im Spitzenspiel der 1. Regionalliga gegen die Baskets Konstanz gelang den Moselanern die Riesensensation und mit dem 63:56-Erfolg hat das Team am 10. Spieltag die Tabellenführung übernommen. Vor allem in Mainz wird diese Nachricht nicht nur Freude auslösen. Die Landeshauptstädter hatten vor einigen Wochen eigentlich den neuen Spitzenreiter klar bezwungen, mussten aber durch einen Formfehler nachträglich die Punkte wieder abgeben. Am Wochenende unterlag die Mannschaft des ASC überraschend in Saarlouis. Auch die DJK MJC Trier musste gegen den SV Tübingen die Segel streichen. Eine Niederlage, die doppelt schwer wiegt, da nun wieder 2 Siege zum sicheren rettenden Ufer fehlen. In Speyer geht das Auf und Ab weiter. Nach der Niederlage im Lokalderby vor Wochenfrist, holte man sich nun gewohnheitsgemäß einen Sieg gegen den USC Heidelberg 2.
Der TV Kirchheimbolanden beendet die Hinrunde als sang- und klangloser Tabellenletzter der 2. Regionalliga und kann sich beruhigt auf die Oberliga vorbereiten. Die Niederlage im Pfalz-Derby beim TV Bad Berzgabern fiel jedoch moderat aus. Die Südpfälzer waren gnädig, sind allerdings mit ihrem 3. Platz sicher nicht wirklich zufrieden. Schließlich ist der Aufstieg bei 3 Siegen Rückstand auf Tabellenführer Kronberg kaum noch zu realisieren. Neuling VfL Bad Kreuznach hat sich mit dem fünften Sieg gegen Makkabi Frankfurt ins beruhigende Mittelfeld abgesetzt, während Nieder-Olm sich weiter im freien Fall befindet. Beim ATSV Saarbrücken wurde man praktisch überrollt und findet sich nach 11 Spieltagen auf dem beunruhigenden 10. Rang. Es kann nur noch besser werden.
Die Damen-Oberliga bleibt spannend. Die Saarländerinnen behalten nur aufgrund des direkten Vergleichs die Spitzenposition vor den TOWERS 2 aus Speyer. Die DJK MJC Trier 2 musste in einem Low-Score-Spiel den Saarländerinnen den Vortritt lassen, während Speyer bereits vor einigen Wochen den hochgradig abstiegsgefährdeten Sportkameradinnen aus Bad Kreuznach das Nachsehen gab. Dem Spitzenduo auf den Fersen bleiben gleich vier Teams. Nieder-Olm hat noch ein Nachholspiel und gehört mit dem Sieg gegen den Dritten Maxdorf wieder zum Verfolgerquartett. Bergzabern und Kaiserslautern hatten gegen den 10. bzw. 8. der Tabelle, Lutzerath und Linz, keinerlei Schwierigkeiten, um hohe Siege einzufahren.
Herren-Oberligist 1. FC Kaiserslautern sicherte sich am 11. Spieltag gegen Ensdorf souverän die inoffizielle Hinrunden-Meisterschaft. Allerdings muss man vor dem TV St. Ingbert auf der Hut sein, der überraschenderweise beim Trimmelter SV unterlag. Im Trierer Klassiker zwischen der DJK MJC und dem TVG konnten sich die Miezen durchsetzen und einen wichtigen Erfolg im Abstiegskampf erzielen. Konkurrent SFG Bernkastel-Kues war hingegen in Speyer chancenlos. Die TG Konz verpasste gegen des ATSV Saarbrücken 2 knapp den Anschluss ans Mittelfeld. Neuling TGN Ingelheim rockt weiter die Liga und hat mit einem Hunderter den dritten Tabellenplatz gesichert.
In der Damen-Landesliga Rheinhessen-Pfalz ist die Hinrunde theoretisch mit dem 9. Spieltag beendet, allerdings sind noch zahlreiche Nachholspiele zu absolvieren, so dass die Tabelle ein sehr krummes Bild abgibt. Klar ist aber so oder so, dass überraschenderweise die TSG Heidesheim mit 8 Siegen ungeschlagener Tabellenführer ist. Nicht minder verwundert der 2. Platz für das langjährige Abstiegskampf-Team des SC Lerchenberg. In Abstiegsgefahr schweben ab Tabellenplatz 5 immerhin fünf Mannschaften. Die Skyflyers Ludwigshafen haben bereits vor Saisonbeginn die Segel gestrichen.
In der Nordgruppe des Rheinlandes strebt der ETuS Trier bislang ungeschlagen in die Oberliga. In der Siebener-Liga ist bislang nur Mosella Schweich 2 noch ohne Erfolgserlebnis. Genau wie in der Südgruppe kann im Rheinland niemand absteigen, da es schlicht und ergreifend keine Bezirksliga gibt. In der Südgruppe mit fünf Teilnehmern liegt der BBC Horchheim 2. Die Liga kann allerdings kaum als solche betrachtet werden, da aufgrund der geringen Mannschaftszahl und einem chaotischen Spielplan nur selten Spiele statt finden. Hier müssen sich die Verantwortlichen dringend Gedanken machen, ob dies der richtige Weg für die Zukunft des Damen-Basketballs in Koblenz ist.
Die Regionalliga-Reserve des ASC Mainz strebt in der Landesliga Rheinhessen-Pfalz mit Nachdruck den Wiederaufstieg in die Oberliga an. 9 Siege in der Hinrunde ergeben die Herbstmeisterschaft. Aber auch die SG Speyer / Schifferstadt hat mit einer Niederlage noch gute Chancen. Durchgereicht wird wohl der traditionsreiche TV Oppenheim, der ohne Erfolg am Ende steht. Nicht viel besser sieht es für den höher gehandelten Neuling SV Goethe Mainz aus, der gerade einmal einen Sieg zu Buche stehen hat. Definitiv werden wohl zwei rheinhessische Mannschaften den Weg in die Bezirksliga gehen müssen, da auch der SC Lerchenberg und die DJK Nieder-Olm 2 nur wenig Siege auf dem Konto haben.
Auch im Rheinland ist der Herbstmeister ohne Niederlage gekürt worden. Auch hier handelt es sich um ein „Reserve“-Team. Der TuS Treis-Karden scheint vor einer sehr erfolgreichen Saison zu stehen. Mit respektvollem Abstand folgt der Wittlicher TV, der bereits zweimal patzte, aber noch von Horchheim und den SG Baskets aufgrund eines Nachholspiels eingeholt werden kann. Schlecht sieht es für den erfolgsverwöhnten BBV Lahnstein und den TV Bad Neuenahr aus. Bei jeweils einem Sieg droht die Bezirksliga im Jahre 2012.