Mit 71:70 (32:38) gewannen die TSV TOWERS Speyer-Schifferstadt das rheinland-pfälzische Duell gegen ASC Theresianum Mainz. Einmal mehr drehten die TOWERS ein Spiel im letzten Viertel mit einer Energieleistung. Mit stehenden Ovationen dankten die zahlreichen Fans dem Gould-Team, das mit Platz 5 zwar knapp die Play-offs verpasst, die Saisonziele aber dennoch übertroffen hat.
TOWERS-Coach Mike Gould schüttelte nach dem Spiel nur noch den Kopf: „Wir haben fast drei Viertel lang unglücklich gespielt und uns dann zusammengerauft. Ich bin stolz auf mein Team, dass wir den 12-Punkte-Rückstand gegen ein starkes Mainzer Team noch wettmachen konnten.“
Das Spiel stand für die TOWERS unter ungünstigen Vorzeichen. Die eine Aufbauspielerin, Lena Schwaab, war mit Fieber zum Zuschauen verdammt. Und der andere Guard, Anja Jalalpoor, konnte aufgrund eines Auslandaufenthalts zehn Tage nicht trainieren. Dies schien die Defensespezialistin aber eher zu beflügeln. Während sich andere im Team schwer taten, lief sie zu Höchstform auf und machte ihr bestes Saisonspiel im TOWERS-Trikot. Mit ihren acht Punkten allein vor der Pause (insgesamt 11 Punkte) half sie, die TOWERS in der von beiden Seiten sehr aggressiv geführten Begegnung im Spiel zu halten. Positiv für die Gastgeberinnen war, dass in dieser Phase die Youngsters Stina Harris und Pippa Faul positive Akzente gegen die erfahrenen Mainzerinnen setzten.
Nach dem Seitenwechsel konnten die Gäste dank Gaby Jandova zunächst auf 37:42 erhöhen. Die Fehlerquote der TOWERS blieb hoch. Mainz nutzte dies und zog dank Esther Bleise und der Distanzschützin Christine Baatz auf 37:49 davon. Hektik dann in der letzten Minute des dritten Viertels: Die TOWERS profitierten von einem technischen Foul gegen die Gästebank, um auf 46:53 zu verkürzen, bevor die Spielerinnen aus der Landeshaupstadt zwei Freiwürfe verwandelten.
Letztes Viertel – das Viertel der TOWERS! Die kampfstarke Mandy Müller, mit 21 Punkten TOWERS-Topscorein, gab mit zwei Treffern von der Freiwurflinie das Signal zur Aufholjagd. Binnen 90 Sekunden legten Kathryn Verboom mit einem Dreier, Kapitän Uta Gelbke, Mandy Müller und Meagan Samis nach: 56:57. Alles war wieder offen. Doch Mainz glaubte an seine Chance und zog dank Lili Koch nochmals auf 58:65 davon. Angetrieben vom Speyerer Publikum kämpften die TOWERS weiter, doch die reboundstarke Gergana Georgieva punktete: 62:68 knapp zwei Minuten vor der Schlusssirene. Ein letztes Aufbäumen des Gould-Teams: Mandy Müller zum 64:68. Die zuvor vom Wurfpech verfolgte Meagan Samis versenkt einen von den Fans frenetisch gefeierten Dreier in der letzten Spielminute 67:68. Es folgen zwei sicher verwandelteFreiwürfe von Samis: 69:68. Die TOWERS führten, die Osthalle tobte. Doch Gaby Jandova blieb cool und verwandelte ihrerseits zwei Freiwürfe. Ballbesitz TOWERS, Mainz foulte Kathryn Verboom und die Allrounderin zeigte, wie wichtig sie für die TOWERS ist. Mit zwei Treffern markierte sie die letzten Punkte der TOWERS-Saison: 71:70. Auf der Uhr noch 15 Sekunden, Mainz versuchte einen letzten Korberfolg zum Sieg… doch die TOWERS-Defense hielt.
Das begeisterte Publikum spendete beiden Teams minutenlang einen riesen Applaus. Mike Gould wagte einen ersten Saisonrückblick: „Schade, dass wir knapp an den Play-Offs vorbeischrammen. Wir haben tolle Spiele geliefert, aber auch überflüssige Niederlagen einstecken müssen. Unterm Strich ist es uns wieder gelungen, einige unserer jungen Talente an die Bundesliga heranzuführen. Das war unser Ziel und wird es auch bleiben.“
Für die TOWERS spielten und punkteten: Uta Gelbke (10 Punkte/ 8 Rebounds), Stina Harris (3/4), Anja Jalalpoor (11/2), Mandy Müller (21/7), Meagan Samis (11/5), Anne-Kathrin Spoor (2/-), Kathryn Verboom (13/19), Lara Decker, Selin Esen, Pippa Faul (-/4), Erica Martinez-Arthur