71:51 zeigte die Anzeigetafel der Speyerer Osthalle am Ende nach zumindest drei äußerst einseitigen Viertel in der 2.DBBL Gruppe Süd.
Doch der Reihe nach: wer befürchtet hatte, die TOWERS würden sich wie in der Herzogenauracher Vorberichterstattung geschildert, divenhaft um den einzigen Spielball streiten, sah sich schnell getäuscht. Mit Teamplay in sicheren Kombinationen spielten die TSV TOWERS Speyer-Schifferstadt die Gäste aus Nordbayern an die Wand und führten die hilflosen Damen von Neutrainer Markus Schönmüller über 6:0 und schließlich 27:8 im ersten Viertel phasenweise vor. Die „big four“ Uta Gelbke, Mandy Müller, Meagan Samis und Kathry Verboom punkteten, abwechselnd von Anja Jalalpoor und Lena Schwaab organisiert, nach Belieben und ließen den Vorsprung bis zur Pause auf 46:20 anwachsen.
Headcoach Mike Gould erkannte die Zeichen der Überlegenheit und brachte früh seine Bankspielerinnen zum Einsatz, um ihnen Spielpraxis zu ermöglichen. So kam beispielsweise Anne-Kathrin Spoor früh auf das Parkett und die stets gut gelaunte „Kurzzeitarbeiterin“ traf gleich ihren ersten Wurf und sicherte sich in der Folgeaktion den Defensivrebound.
Da selbst das dritte Viertel mit 20:9 beendet wurde und die Speyererinnen zu diesem Zeitpunkt dem zum Sparringspartner gedemütigten Gegner auf 66:29 enteilt waren, wurden im Schlussakt die Stammkräfte geschont und so richtig viel wollte nicht mehr zusammen laufen. Trotz des klaren Ergebnisses sei den Herzogenauracherinnen ein Kompliment gemacht: sie steckten nie auf, kämpften sich zur Ergebnis-Kosmetik von 71:51 heran und spielten zu keinem Zeitpunkt überhart oder gar unfair! Hochachtung in die Aurach-Stadt!
Die TOWERS hingegen haben den ersten von vier nötigen Siegen auf dem Weg in die Play-offs (Manager Markus-Oliver Schwaab) eingefahren und den vierten Platz gefestigt, welcher zur Teilnahme reichen würde. Da sich kein Top-Team (wenn auch teilweise knapp) keine Blöße gab, bleibt es äußerst spannend!
Headcoach Mike Gould gewann dem Spiel viel Positives ab, weiß aber auch zu relativieren: „Sicher können wir so ein Spiel am Ende 40 Punkten oder mehr gewinnen, aber das zählt am Ende nichts, wenn sich eine Leistungsträgerin verletzt hätte. Wir konnten Kräfte schonen und testen. Wichtig ist, dass die jungen Spielerinnen wie Pippa Faul, Erica Martinez-Arthur und Stina Harris Spielpraxis sammeln, ihre Grenzen sehen und erkennen, woran wir noch arbeiten müssen und werden.“
Und so meint der walisische Übungsleiter vielsagend: „Die Saison ist noch lang, aber das Leben ist länger!“ Wohl dem, der einen starken Nachwuchs als Unterbau hat….(apo)
Für die TSV TOWERS Speyer-Schifferstadt spielten und punkteten: Lena Schwaab (1 Punkt / 3 Rebounds), Anja Jalalpoor (-/4), Kathryn Verboom (17/13), Anne-Kathrin Spoor (2/1), Uta Gelbke (10/10), Stina Harris (1/6), Mandy Müller (17/3), Pippa Faul, Erica Martinez-Arthur (-/2), Meagan Samis (23/11)