74:101 hieß es am Samstag aus Sicht der TSV TOWERS Speyer-Schifferstadt im direkten Duell um den Einzug in die Play-Off-Runde gegen die KuSG Leimen. Läßt das Egebnis noch schlimmeres Vermuten, so mussten die TOWERS in letzten Auswärtsspiel der Saison drei Faktoren Tribut zollen: dem Grippevirus, der frühen Augenverletzung Mandy Müllers und den treffsicheren Distanzschützinnen der Badenerinnen.
Lange Zeit in der Saison blieben die Domstädterinnen mit Ausnahme der Blessur Kathryn Verbooms zu Rundenbeginn vom Verletzungspech und Krankheiten verschont, unter der Woche legte der Grippevirus jedoch fast die den gesamten Kader flach. TOWERS-Coach Mike Gould meinte nach dem Spiel schulternzuckend: „Abgesehen von Lena Schwaab und Uta Gelbke lagen diese Woche alle meine Spielerinnen auf der Nase. Wenn dann auch noch der Gegner aus der Distanz einen Sahnetag erwischt, dann kannst Du einfach nichts machen.“
Beide Teams starteten nervös ins Spiel, produzierten Fehlpässe in Serie und vergaben reihenweise gute Wurfpositionen. Leimen konzentrierte sich auf seine Stärken, verließ sich auf seine Distanzschützinnen und startete sein Dreierfestival, zu dem die überragende Lenka Hertel (28 Punkte/ 10 Assists , Marylynne Schaefer (27 Punkte, davon 4 Dreier) und später auch Jenny Klett (11 Punkte, 3 Dreier) beitrugen. Den TOWERS gelang es im zweiten Spielabschnitt, den Rückstand von 16:26 etwas zu verkürzen, doch prompt legte Leimen nach. Während die tagszuvor noch krank im Bett liegende Meagan Samis (insgesamt nur 11 Punkte, alle in der 1.Halbzeit) weiter unglücklich agierte, schlug bei den TOWERS auch noch das Verletzungspech zu. Mandy Müller bekam einen Ellenbogen ins Auge – die Platzwunde zwang die sympathische Magdeburgerin, die fortan mehr an Rocky Balboa denn an Basketball erinnerte, auf die Bank. Die Gastgeberinnen setzten ihren Spielplan weiter konsequent um: Die Dreier landeten weiter im TOWERS-Korb. Halbzeit 35:51.
Die TOWERS stellten nach der Halbzeit nochmals die Verteidigung um und versuchten mit den allerletzten Kräften eine Wende herbeizuführen. Die halbwegs gesunde Kathryn Verboom und Uta Gelbke zeigten, wie wichtig sie mit ihrer vorbildlichen kämpferischen Einstellung für das Team sind und setzten unter beiden Körben wichtige Impulse. Die Gould-Spielerinnen arbeiteten sich bis auf 11 Punkte heran und hatten direkt danach einen freien Korbleger, der sie vielleicht wieder zurück ins Spiel hätte bringen können, doch zwei Chancen nach einem weiteren Leimener Tunoverwurden vergeben und im Gegenzug schlug Leimen wieder clever aus der Distanz zu. Während TOWERS-Coach Mike Gould das letzte Viertel nutzte, um mit Blick auf die kommende Saison seine Nachwuchstalente ins Rennen zu schicken, baute Leimen den Vorsprung geschickt weiter aus und machte die 100 voll. Schlusssirene: 74:101
Mike Gould kurz nach dem Spiel: „Leimen zieht verdient in die Play-offs, kein Zweifel. Herzlichen Glückwunsch! Nur schade, dass wir heutenicht das zeigen konnten, was in unserem Team steckt. Zufrieden macht mich aber die Vorstellung der Jungen in meinem Team: gerade Pippa Faul und Lena Schwaab (9 Punkte/ 3 Rebounds) haben sich gesteigert. Das macht Mut für die Saison 2011/12.“
Und etwas später nach dem Verlassen des Krankenhauses, in dem sich herausstellte, dass Mandy Müller noch großes Glück im Unglück hatte: „Wollen wir hoffen, dass Mandy, Meagan und alle unsere anderen Spielerinnen schnell wieder ganz gesund werden und dann auch bleiben, damit wir im letzten Saisonspiel gegen Mainz unserem Heimpublikum nochmals eine attraktive Leistung bieten können.“ (pop)