PFALZ TOWERS gelingt Sensation

Die PFALZ TOWERS bleiben in der Weiblichen Nachwuchsbundesliga! Mit einem 61:56 (23:19) Auswärtssieg nach Verlängerung bei den Paderborn Baskets gewannen die Spielerinnen von Coach Jean-Paul Bachert den direkten Vergleich in der Addition des Hin- und Rückspiels – mit einem Punkt! „Das ist fantastisch. Ich bin sehr stolz auf meine Spielerinnen, die heute wirklich alles gegeben haben. Sie haben sich im Verlauf der Spielrunde deutlich gesteigert und jetzt verdient ihr Saison-ziel erreicht“, meinte der sichtlich geschaffte Jean-Paul Bachert nach dem Saisonfinale. Schon vor dem Spiel war allen Beteiligten die Anspannung anzumerken. Die von der langen Anreise geschlauchten TOWERS wussten, dass sie nach der 63:67 Hinspielniederlage mit fünf Punkten Differenz gewinnen mussten.

Die ersten Minuten waren auf beiden Seiten von Nervosität geprägt. Schon jetzt zeichnete sich aber ab, dass die TOWERS-Defense den Gastgebern überhaupt nicht schmeckte. Erst gegen Ende des Viertels konnten die TOWERS ihrerseits befreiter aufspielen und mit einem Korb von Nathalie Saumer bis auf 16:10 wegziehen. Paderborn hielt in einem zerfahrenen, korbarmen zweiten Abschnitt dagegen und holte Punkt um Punkt auf. Doch Orkide Gündüz sorgte mit einem sehenswerten Treffer mit der Pausensirene für die 23:19 Pausenführung der TOWERS.

Nach dem Seitenwechsel spielten die Gastgeberinnen wie verwandelt auf. Zwei Dreier brachten ihnen die Führung, die sie bis auf 25:30 aus TOWERS-Sicht ausbauen konnten – in sechs Minuten gelangen allein Erica Arthur TOWERS-Zähler. Plötzlich fehlten den TOWERS zehn Punkte zum Klassenverbleib. Coach Bachert nahm eine Auszeit und stellte mit seinen beiden Assistentinnen Marie Schwaab und Michèle Weynandt sein Team neu ein. Dieses befolgte seine Anweisungen und brachte nun Stina Harris besser ins Spiel, die ein ums andere Mal gefoult und an die Freiwurflinie geschickt wurde. Sie ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und verwandelte fünf von sechs Versuchen. Sonja Hiegle brachte die TOWERS kurz vor Viertelende mit 35:34 in Führung.

Im letzten Viertel traf die vom TV Bad Bergzabern stammende Flügelspielerin gleich von der Dreierlinie, doch Paderborn konterte erneut zum 39:42. Nun kam die Zeit von Philippa Faul, die sieben Punkte in Folge erzielte. 46:42 – plötzlich war wieder alles offen. Die TOWERS steckten das Ausscheiden ihrer Center-spielerin Stina Harris mit fünf Fouls weg und setzten sich dank Julia Ditz und einmal mehr Philippa Faul auf 52:44 ab. 61 Sekunden vor Schluss schien die Partie entschieden, doch Paderborns Kapitän Alena Tusek versenkte einen Dreier, während die sonst so treffsichere Sonja Hiegle nur einen von zwei Freiwürfen verwandeln konnte. 53:47. Die Paderbornerin Laurien Lummer zog mit der letzten Aktion zum Korb und konnte nur durch ein Foul gestoppt werden. Beide Freiwürfe saßen. 53:49.

In der Addition der beiden Partien bedeutete dies Gleichstand. Fünf Minuten Verlängerung. Sonja Hiegle und die TOWERS Topscorerin Philippa Faul (19 Punkte) brachten ihr Team 57:51 in Führung, doch im Gegenzug musste Faul mit fünf Fouls vom Spielfeld. Jetzt witterte Paderborn Morgenluft, doch die TOWERS stemmten sich in der Verteidigung mit der letzten Kraft gegen die Westfälinnen, erkämpften sich – angetrieben von den lautstark anfeuernden Fans – immer wieder Bälle. Die überall einzusetzende Nathalie Saumer nahm nun das Heft für die TOWERS in die Hand und ordnete gemeinsam mit der nimmermüden Isabella Decker das Spiel. Einen Traum-pass Saumers verwandelte Julia Ditz zum 59:52, bevor Nathalie Saumer selbst nach einem Offensivrebound gar auf 61:52 nachlegte. 36 Sekunden vor Schluss nahm Paderborn beim Stand von 61:53 und eigenem Ballbesitz eine letzte Auszeit. Die nerven-starke Laurien Lummer ver-kürzte mit dem sechsten Dreier der Einheimischen auf 61:56. Die TOWERS hatten den Ball und mussten nur noch die Uhr herunterspielen, doch fehlte es an der nötigen Cleverness. Paderborn erhielt so die Chance, mit einem letzten Wurf die Play-down-Begegnung für sich zu entscheiden – doch der landete neben dem Korb. Ein Aufschrei ging durch das TOWERS-Team, das mit einem lang anhaltenden Freudentanz (und auch einigen Tränen) den Klassenerhalt in der WNBL feierte.

Trainer Jean-Paul Bachert zeigte sich zufrieden: „Wenn ich zurückdenke, wie wir vor zehn Monaten gestartet sind, dann ist diese Leistung kaum zu glauben. Das erste Testspiel gegen die Rhein-Main Baskets haben wir letzten Juni mit fast fünfzig Punkten Differenz verloren, das erste Viertel in der WNBL gegen Saarlouis im Oktober sogar mit 2:28 – und jetzt sichern wir uns bereits in der ersten Runde der Play-downs dank einer enormen Leistungssteigerung den Klassenerhalt.“

Auch TOWERS-Koordinator Markus-Oliver Schwaab, der vor Jahresfrist das Bilden der WNBL-Spielgemeinschaft PFALZ TOWERS mit zehn Vereinen aus der Region vorangetrieben hatte, zieht ein positives Fazit: „Die jungen Spielerinnen haben sich über die gesamte Saison toll weiter entwickelt, basketballerisch und vor allem mental, allen voran zwei der Jüngsten im Team: Philippa Faul und Nathalie Saumer. Das Projekt WNBL mit den Spielen gegen starke Gegner hat sich gelohnt. Mein Dank gilt dem Trainerteam, dass immer an den Erfolg geglaubt hat und stets positiv geblieben ist, und den Stammvereinen, die die PFALZ TOWERS unterstützt haben.“

Für die PFALZ TOWERS waren in dieser Saison am Ball: