Einen rabenschwarzen Tag erwischten die TSV TOWERS Speyer-Schifferstadt beim Entscheidungsspiel um den Finaleinzug bei der KuSG Leimen, die mit 73:50 (44:27) siegte. Im letzten Spiel der erfolgreichsten Saison der TOWERS-Geschichte lief nichts zusammen.
„Solche Tage gibt’s leider im Sport. Alle sind motiviert, vieles wird ausprobiert, doch nichts klappt“ zog TOWERS-Manager Markus-Oliver Schwaab nüchtern Bilanz nach einem Spiel, das die zahlreich angereisten TOWERS-Fans nach dem Triumph in der Vorwoche nur zum ungläubigen Kopfschütteln veranlasste.
Die TOWERS-Spielerinnen wollten an die daheim gezeigte grandiose Defense-Leistung anknüpfen, doch die Gastgeberinnen hatten sich auf das Gould-Team blendend eingestellt. Und dieses Mal trafen sie mit ihren freien Würfen jenseits der Dreierlinie – in der ersten Halbzeit alleine neun Mal! Anfangs blieben die TOWERS noch dran, konterten die Dreier von Schaefer und verkürzten auf 15:11, standen zudem wiederholt an der Freiwurflinie. Doch dort ging nichts. Statt mit sechs Freiwürfen aufzuschließen, mussten die TOWERS die Gastgeberinnen bis zum Viertelende auf 19:13 wegziehen lassen. Im zweiten Abschnitt stellten die TOWERS die Verteidigung um, doch Leimen ließ sich nicht beirren. Beim Halbzeitstand von 44:27 wurden die Seiten gewechselt. Die Hoffnung des Anhangs beruhten auf dem Prinzip „Schlimmer geht’s nimmer“.
Coach Mike Gould bastelte in der Halbzeitpause an einer neuen Taktik, startete danach mit drei großen Spielerinnen. Und diese Umstellung zeigte Wirkung. Die TOWERS verkürzten binnen weniger Minuten auf 48:40 und kämpften aufopferungsvoll um ihre letzte Chance. Für einen Augenblick schien es, als sollte Leimen keine passende Antwort haben. Leicht vergebene TOWERS-Körbe verhinderten, dass die Spielerinnen um Kapitän Uta Gelbke noch näher heran kommen konnten. Die KuSG fing sich wieder, während die TOWERS ein ums andere Mal zu überhastet abschlossen. Auch bei den Rebounds umgekehrte Vorzeichen: Hatten die TOWERS letzte Woche noch die klare Hoheit, so standen dieses Mal fast immer die Leimenerinnen richtig. Mit 54:40 ging es ins letzte Viertel, doch während Leimen clever seine Angriffe ausspielte und den 73:50-Sieg sicherte, klebte den TOWERS weiter das Wurfpech an den Fingern. Lediglich Mandy Müller (17) und Uta Gelbke (12) punkteten zweistellig, für die sonstige Topscorerin Meagan Samis standen magere 7 Punkte zu Buche.
Der enttäuschte Mike Gould direkt nach der Schlusssirene: „Es ist schade, dass wir so die Saison beenden müssen und unsere zahlreichen Fans nicht noch einmal begeistern konnten. Wir haben heute zwar alles versucht, doch nie richtig ins Spiel gefunden. Unsere Trefferquote war leider genauso unterirdisch wie unser Reboundverhalten. Leimen war in jeder Hinsicht besser und zieht verdient ins Finale ein, auch wenn wir wissen, dass wir ebenfalls das Zeug dazu gehabt hätten.“ Mit etwas Abstand sah die Welt schon wieder etwas anders aus: „Wir haben diese Saison viele tolle Spiele gezeigt und etliche neue Fans gewonnen. Das kann uns keiner mehr nehmen. Darauf gilt es jetzt aufzubauen.“
Auch Markus-Oliver Schwaab zog kurz Bilanz: „Schade, dass Meagan Samis, die sich bei den TOWERS zur wohl besten Spielerin in der 2. Bundesliga entwickelt und viele Spiele für uns entschieden hat, heute einen rabenschwarzen Tag erwischte. Besonders ihr und unserer Allrounderin Michèle Weynandt, die für uns immer wieder Sonderaufgaben in der Defense gelöst hat und uns nächste Saison aufgrund eines attraktiven Auslandsstipendiums fehlen wird, hätte ich vor den Augen ihrer eigens angereisten Eltern ein glücklicheres Spiel gewünscht.“ Nach vorne gerichtet meinte er: „Wir werden uns in den nächsten Tagen mit Mike Gould und unserem WNBL-Trainer Jean-Paul Bachert zusammensetzen, um die Weichen für die kommende Saison zu stellen. Eines steht schon fest: Unser erfolgreiches Trainerteam, zu dem selbstverständlich auch Mandy Müller als Coach der zweiten Damenmannschaft zählt, bleibt beisammen.