Mindestens fünf Landesliga-Jahre in Folge haben die SCL-Damen das Eröffnungsspiel verloren. Mindestens fünf Landesliga-Jahre in Folge setzte es in Bad Dürkheim teilweise empfindliche Klatschen. Am 12. September 2010 wurde diese Serie durchbrochen. Mit einem auch in der Höhe mehr als verdienten 56:34-Sieg im Gepäck kamen die Lerchenbergerinnen aus der Pfalz zurück.
Bedingungsloser Einsatz und absolute Disziplin kennzeichneten das Spiel des SCL von Beginn an. Der gefürchtete „Dürkheimer Turm“, Renate Kostiza, erfreute sich der robusten Bewachung von Natascha Blank und sah sich so gezwungen, zahlreiche schlechte Schüsse zu nehmen, die alle dankbar als Rebounds bei den Lerchenbergerinnen landeten. Im Angriff war es ebenfalls Natascha, die für die ersten beiden Körbe sorgte und somit für einen Mini-Run zum 6:2 nach 5 Minuten mitverantwortlich war. Den Gastgeberinnen gelangen im ersten Viertel überhaupt nur 2 Feldkörbe, während die frech aufspielende Sarah Hoffmann alleine schon zwei Zweier und einen Dreier verwandelte. Wären nicht einige Bälle unglücklich aus dem Korb gesprungen, hätte die Führung schon viel deutlicher ausfallen können als es das 14:11 ausdrückt.
Auch im zweiten Abschnitt fanden die Dürkheimerinnen gegen die Lerchenberger Mann-Verteidigung kein Mittel. Die starke Leistung der Einwechselspielerinnen sorgte dafür, dass der Druck nicht nachließ und sogar die frühzeitige Foul-Belastung der beiden Blank-Schwestern kein Problem darstellte. Während diesmal Angela Ehling und Nadine Bresser für die Lerchenberger Punkte sorgten, wurden auf der anderen Seite erneut nur 2 Feldkörbe und ein einziger Freiwurf zugelassen. Mitentscheidend war auch hier wieder die klare Reboundüberlegenheit, für die sicht nicht nur die langen Lerchenbergerinnen, sondern auch die „Kurzen“ verantwortlich zeigten.
Mit Sicherheit war das Spiel für die wenigen Zuschauer, die sich trotz des gleichzeitig statt findenden Wurstmarktes in der Halle eingefunden hatten, kein Augenschmaus. Dafür war die Defense des SCL zu stark und die offensive Fehlerquote zu hoch. Drei Minuten lang durften die Pfälzer Fans dann allerdings hoffen, dass sich das Spiel wenden würde. Die Gastgeberinnen hatten durch Umstellung auf Frau-Frau-Verteidigung kurzzeitig für Verwirrung bei den Mainzerinnen gesorgt. Doch in einer Auszeit brachte Interims-Coach Axel Beckmann seine Schützlinge schnell wieder auf Kurs. Die beiden „Oldies“
Tanja Volk und Alexandra Beckmann sorgten nun für Ordnung im Spiel und die „jungen Wilden“ für die Punkte. Schweden-Import Anna Westling war es vorbehalten mit einem Distanzwurf die bis dahin höchste Führung zu erzielen (31:22).
In den letzten 10 Minuten setzten die Gäste dann noch das berühmte Tüpfelchen auf das „i“. Die deutlich „tiefere“ Bank machte sich mehr als nur bezahlt und so konnte jede Lerchenberger Spielerin ihre durch die Bank gute Leistung mit mindestens einem Korb belohnen. Einziger Wermutstropfen war die Verletzung von Sarah Hoffmann. Bei einem von den ansonsten souverän leitenden Schiedsrichtern nicht gesehenen Schubser einer Dürkheimer Spielerin kam das SCL-Nachwuchstalent unglücklich zu Fall und musste mit einem dicken Knöchel ausgewechselt werden. Bleibt zu hoffen, dass sie schnell wieder fit wird.
„Das war eine ganz starke Leistung der Mannschaft und der große Jubel nach dem Spiel war mehr als gerechtfertigt“, zeigte sich der für den privat verhinderten Nico Süwer eingesprungene Alt-Coach Beckmann nach dem Spiel zufrieden. „Es hat sich wieder einmal gezeigt, dass man mit der richtigen Einstellung auch gegen eigentlich gleichwertige Gegner sogar unter erschwerten Bedingungen bestehen kann. Hervorheben möchte ich die sehr gute Leistung von Natascha Blank. Sie hat nicht nur die meisten Punkte erzielt, sondern auch in der Defense einen klasse Job erledigt.“ Der SCL schaut sich somit nach dem 1. Spieltag als Tabellenzweiter erst einmal die Tabelle von oben an und will am kommenden Sonntag gegen die ebenfalls siegreichen Skyflyers Ludwigshafen ihre gute Frühform bestätigen. (axb)