Speyers Osthalle glich gestern Abend einem Tollhaus. In der Aufstiegsrunde zur Damen-Basketball-Bundesliga sahen 400 begeisterte Fans den deutlichen 76:57 (39:29)-Sieg des über sich hinauswachsenden TSV Towers Speyer-Schifferstadt im Halbfinal-Rückspiel gegen den Lokalrivalen KuSG Leimen. Damit gibt es ein drittes entscheidendes Match um den Einzug in das Playoff-Finale.
„Speyer ist eine Basketball-Stadt. Das spürte man heute Abend. Die Kulisse und die Atmosphäre waren einfach überwältigend. Es war ein Super-Spiel“, schwärmte Towers-Manager Markus-Oliver Schwaab. Während seiner Einschätzung feierten die zahlreich erschienenen Fans immer noch das Towers-Team. Lange vor der Schlusssirene standen alle Speyerer Anhänger und gratulierten den TSV-Mädels mit Standing Ovations. Towers-Kapitänin Uta Gelbke strahlte übers ganze Gesicht: „Was ich heute Abend hier erlebte, war unglaublich. So viele Fans waren noch nie bei einem Spiel von uns. Noch nie war die Halle so voll – einfach gigantisch. Es war sogar so laut, dass wir auf dem Feld nicht einmal die Anweisungen unserer Spielmacherin Marie Schwaab verstanden haben“. Sie war wie oft in der erfolgreichen Meisterschaftsrunde großes Vorbild.
Die von der Intensität in den Zweikämpfen und dem großen Selbstvertrauen der Towers völlig überraschten Leimerinnen bissen sich jedoch nicht nur an Uta Gelbke ihre Zähne aus. Das komplette TSV-Team zeigte 40 Minuten lang eine tolle Einstellung, ließ den Funken früh vom Feld auf die Tribüne überspringen. Die Fans – der wichtige sechste Mann – waren es dann, die halfen, dass die taktisch glänzend eingestellten Towers ihren frühen Vorsprung von Minute zu Minute ausbauen konnten und der Sieg nie in Gefahr war. Der kluge Schachzug von Mike Gould, mit den beiden Eigengewächsen Lena Schwaab und Anja Jalalpoor auf den Außenpositionen den Gegenspielerinnen mächtig auf den Füßen zu stehen und sie damit an den Drei-Punkte-Würfen erfolgreich zu hindern, zahlte sich aus. Anja Jalalpoor, Wirbelwind und Stimmungskanone in einem im Towers-Team, machte das Spiel ihres Lebens. „Wir haben in der Defensive richtig gut als Team gestanden, haben Leimen kaum frei zum Abschluss kommen lassen. Das war entscheidend. Für mich war die starke Abwehr ausschlaggebend, dass wir das Spiel so deutlich gewonnen haben“, erklärte der symphatische TSV-Star, noch Minuten nach Abpfiff umringt von zahlreichen Zuschauern.
Topfit waren alle im konditionsstarken Towers-Team: Marie Schwaab führte großartig Regie und gab ein Höllentempo vor. Michèle Weynandt und Mandy Müller ackerten unter den Körben vorbildlich. Sie trumpften ebenso wie Megan Samis und Uta Gelbke in der Zone und im Halbfeld entscheidend auf. „Unser Plan, 40 Minuten mit höchster Intensität und großem Tempo Leimen das Leben schwer zu machen, ging voll auf. Jetzt wollen wir auch das dritte Match gewinnen. Unsere Ladies haben es in der Hand“, sagte TSV-Erfolgscoach Mike Gould. (uwe) sport
So spielten die TSV Towers Speyer-Schifferstadt: L. Schwaab, Harris, Jalalpoor (5), Guimond, M.Schwaab (14), Weynandt (5), Gelbke (18), Würth, Müller (8), Köble, Samis (24).
Spielfilm: 13:7 (7.), 27:12 (13.), 36:19 (18.), 54:39 (26.), 63:42 (33.), 72:47 (37.). – Beste Spielerinnen: Jalalpoor, Samis, Weynandt, Gelbke, Marie Schwaab. – Zuschauer: 400.