Am 1. Oktober 2013 hat die deutsche Sportjugend (dsj) das Förderprogramm ZI:EL ins Leben gerufen. ZI:EL – kurz für „Zukunftsinvestitionen: Entwicklung jungen Engagements im Sport“ – setzt es sich zur Aufgabe, innovative Engagementbereiche und Formen für und mit jungen Menschen zu erschließen.
Seit Mai dieses Jahres sind auch der Deutsche Basketball Bund (DBB) und die Deutsche Basketballjugend (DBJ) mit je einer Maßnahme aktiv am Förderprogramm beteiligt, wobei im Folgenden das Projekt der Deutschen Basketballjugend genauer vorgestellt werden soll. Der „mobile 3×3-Betreuer“ Jan-Eric Keysers unterstützt Projektgruppen in ganz Deutschland bei der Umsetzung von 3×3-Jugend-Turnieren. Bereits im Premierenjahr finden vier Turniere statt, die von freiwilligen Projektgruppen selbstständig organisiert werden.
„Ich bin gemeinsam mit den Betreuern vor Ort dazu da, innerhalb der meist zweimonatigen Vorbereitungszeit Grundlagen weiterzugeben und Hilfestellung während der Organisationsphase zu geben“, so Jan-Eric Keysers, der das Ziel des Projektes klar formuliert: „Wir wollen Jugendlichen mit erschwertem Zugang zum Sport die Möglichkeit geben, sich aktiv und engagiert einzusetzen. Dabei ist es vollkommen egal, ob die jungen Menschen basketballaffin sind oder nicht. Hier geht es nur um die Freude am Organisieren eines Events.“
Alleine in diesem Jahr haben sich vier Gruppen verteilt aus ganz Deutschland bei der DBJ gemeldet, um ein solches Event auf die Beine zu stellen. Hamburg, Herne, Kamen und Roth sind die Standorte der 3×3-Turniere im Jahr 2014. Jan-Eric Keysers verfolgt bei der Umsetzung einen klaren Plan: „Wir treffen uns gemeinsam mindestens vier Mal – zwei Treffen im Vorfeld des Turniers, ein Treffen am Veranstaltungstag selbst und ein Anerkennungstreffen im Nachhinein. Bei den ersten beiden Treffen geben wir den Jugendlichen die Grundlagen mit auf den Weg und geben Tipps: Was ist nötig, um ein Turnier auf die Beine zu stellen? Die Gruppe entscheidet dann, wer sich beispielsweise um Einladungen, Catering, etc. kümmert. Am Ende fragen wir dann, welche Mittel benötigt werden und stellen sie zur Verfügung.“
Außerdem dienen der DBJ-Projektbetreuer und die Betreuer vor Ort als Ansprechpartner bei Fragen und Unklarheiten. „Wir nehmen im Prinzip nur die Beraterfunktion ein, alles andere liegt in den Händen der jungen Menschen.“ Auch am Veranstaltungstag selber ist Jan-Eric Keysers vor Ort und hilft dort, wo Hilfe benötigt wird. Im Anschluss an die Veranstaltung findet ein weiteres Treffen der Projektgruppe statt, bei dem Feedback gegeben wird.
„Für mich ist die Kritik der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ganz wichtig, denn nur so können wir feststellen, wo es noch Verbesserungspotenzial gibt und was wir bei den nächsten Turnieren beachten müssen.“ Neben den persönlichen Treffen stehen die Projektgruppen in ständigem Austausch mit der DBJ, geben Rückmeldung zum Stand der Vorbereitung und bitten um Hilfestellungen, wenn es Unklarheiten gibt.
Die Jugendlichen bekommen bei der Vorbereitung keinen „Frontalvortrag“, sondern erarbeiten sich gemeinsam mit den Betreuern die Grundlagen in verschiedenen Phasen selber. Jan-Eric Keysers steht als Experte und Wegweiser zur Seite: „Die Treffen verlaufen eher in Form eines Meetings bei Erwachsenen, so dass eine lebhafte Diskussion entsteht.“
Das Projekt feierte Anfang November mit dem Turnier in Hamburg Premiere. Zuvor hatte Jan-Eric Keysers bereits seit Mai die notwendigen Vorbereitungen getroffen, um das Projekt von Beginn an möglichst reibungslos ablaufen zu lassen. Nach rund zweimonatiger Vorbereitung nahmen zehn Teams am Turnier, das von 9 bis 17 Uhr angesetzt war, teil. Viele Projektbetreuer vor Ort waren vor Beginn der Organisationsphase skeptisch, ob alles reibungslos und ohne größere Komplikationen verläuft. Beim Event in Hamburg wurden sie eines Besseren belehrt: „Die gesamte Veranstaltung steht und fällt mit dem Engagement der Jugendlichen und viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen bei der Organisation des Turniers richtig aus sich heraus. Und wenn sie dann sehen, dass das, was sie da auf die Beine gestellt haben, ein großer Erfolg ist, gibt es nur Gewinner. Die Motivation der Jugendlichen in Hamburg war super, das Feedback der Begleitpersonen äußerst positiv.“
Für die Veranstaltungen in Herne, Kamen und Roth sind die Vorbereitungen ebenfalls schon in vollem Gange. Im kommenden Jahr sollen weitere Projektstandorte erschlossen werden – insgesamt acht Turniere werden angestrebt. Dabei sollen die Gruppen flächendeckend aus ganz Deutschland kommen.
Auch Jan-Eric Keysers, der nach seiner Zeit als FSJler beim DBB zum „mobilen 3×3-Betreuer“ wurde, hat schon jetzt Feuer gefangen für das Projekt: „Die Zusammenarbeit mit den Jugendlichen macht richtig Spaß, gerade, weil viele von ihnen bis jetzt sehr wenig oder gar nichts mit Sport bzw. Basketball zu tun hatten und jetzt mit vollem Einsatz dabei sind.“ Langfristiges Ziel des Projektes ist es, Jugendlichen, die Freude und Talent während der Organisationsphase gezeigt haben, an Sportvereine heranzuführen und zu binden.