Sie ist mittendrin statt nur dabei. Mitten im Gewühl, mitten unter Kindern: Ursula Radwan hat keines der fünf Mini-Festivals verpasst. Bei jeder Auflage war sie als Betreuerin für ihren Verein TV Wörth am Start – und das mit heute 64 Jahren. Die Diplom-Sportlehrerin ist aber kein bisschen müde, sondern genießt die Zeit unter den kleinen Nachwuchstalenten.
„Diese wahnsinnige Begeisterungsfähigkeit fasziniert mich total“, lacht sie. „Die Kinder und auch die Trainer sind voll dabei. Das ist einfach phänomenal“, sagt Radwan, die als Stammgast beim Mini-Festival irgendwie auch die gute Seele der Betreuer ist – natürlich gemeinsam mit Helma Manz au Rockenhausen.
Bis 2005 war sie sogar Mini-Referentin beim Basketballverband Pfalz/Rheinland-Pfalz. Daher weiß sie genau, worauf es bei der Arbeit mit Minis ankommt. „Wir können schon in jungen Jahren wichtige Grundlagen legen“, sagt sie. „Auf und neben dem Platz. Denn beide Komponenten sind enorm wichtig. Gerade das Fördern eines Teamgefühls sei für die Kleinsten enorm wichtig.“ Trotz ihrer 64 Jahre habe sich noch keinen Gedanken an eine „Basketball-Rente“ verschwendet, dafür liegt ihr die Arbeit mit Kindern zu sehr im Blut. „Ich will das schon noch ein paar Jahre machen“, betont Radwan.
Das Mini-Festival in Nieder-Olm hat für die 64-Jährige seinen ganz eigenen Charme. „Ich habe die Entwicklung von Beginn an mitgemacht und muss sagen, es hat ein besondere Flair hier“, lächelt sie. Alleine die kleine Küche, in der Tag für Tag richtig leckeres Essen für 260 knurrende Mägen entsteht, „ist einfach sensationell. Man merkt, dass den Menschen, die hier helfen, die Veranstaltung sehr wichtig ist und sie mit Herzblut bei der Sache sind. Alle stehen dahinter. Das ist phänomenal.“
Die Begeisterung geht aber nicht nur von den Verantwortlichen aus, sondern eigentlich viel mehr von den Kindern, die „Freude am Spiel und an der Gemeinschaft haben und richtig toll miteinander umgehen“, sagt Radwan. Ihr persönliches Highlight sei es Jahr für Jahr, wenn die kleinen Teilnehmer nehmen ihrem Trikot ihren eigenen Basketball bekommen. „Damit kommen sie dann beim nächsten Training in die Halle und sind wahnsinnig stolz darauf“, berichtet Radwan. „Wenn die anderen Kinder neugierig werden und fragen, wo es denn so tolle Bälle und Trikots gibt, antworten sie nur: Komm im nächsten Jahr mit nach Nieder-Olm.“ (Sven Labenz / Dennis Rink)