Noch sitzt Maik Zirbes gelassen auf einem Stuhl mitten in der Sporthalle der Konrad-Adenauer-Regional-Schule in Vallendar. Um ihn herum knapp 100 junge Korbjäger des BVRP Sommercamps 2011. Der Trierer Nationalspieler ist der diesjährige Überraschungsgast für das Basketball-Sommer-Event in Rheinland-Pfalz.
Headcoach Reiner Chromik und BVRP-Pressesprecher Sven Labenz begrüßten den Trierer Bundesliga Center zu einer kleinen Präsentation, bei der es neben zahlreichen Autogrammen und Dunkings auch das ein oder andere One-on-One gegen die Campteilnehmer zu sehen gab.
Er ist ein echter Trierer Junge und hat es über die Rheinland-Pfalz Auswahl der Jahrgänge 89/90 unter Horst Molitor, das DBB-Bundesjugendlager sowie die U18 Nationalmannschaft bis ins A-Team der besten Deutschen Korbjäger geschafft. Spätestens seit der vergangenen Spielzeit gehört der Center unter Headcoach Henrik Rödl zu den wichtigsten Stützen im Beko BBL-Team der TBB Trier. „Wenn du ehrlich zu dir selbst bist und am Ende vom Tag sagst, du warst gut im Training und hast hart gearbeitet, kannst du zufrieden sein“, gibt Zirbes sein Erfolgsgeheimnis an die staunenden jungen Sportler weiter. Und nachdem der 2,08-Hüne die Korbanlage mit krachenden Dunkings zum Beben bringt, sind alle Camper komplett aus dem Häuschen.
„Wie lange spielst du schon Basketball?“, „Wie oft musst du trainieren?“ oder „Hast du auch bei so einem Camp teilgenommen?“ sind Fragen, die den jungen Basketballern auf den Lippen brennen. Doch vor allem Größe und Gewicht bringt den ein oder anderen BVRP-Camper mächtig ins Schwitzen, als Zirbes sich das erste Mal vom Stuhl erhebt und sich neben dem jüngsten Teilnehmer der Maßnahme aufrichtet und noch dazu seine Schuhgröße präsentiert, die zunächst jegliches Denkformat der kleinen Nachwuchssportler sprengt.
Bei der U18-Europameisterschaft in Griechenland ließ der 21-jährige zum ersten Mal sein großes Talent aufblitzen und bestach mit rund 16 Punkten und acht Rebounds. Im NBBL-Team der TBB Trier überzeugte er mit 20 Punkten und zehn Rebounds und schnupperte in der Saison 2009/2010 neben einer Doppellizenz für die Saar-Pfalz Braves in der ProA, erste Bundesligaluft beim heimischen TBB Trier. „Henrik Rödl und vor allem auch Co-Trainer Thomas Pech habe ich viel zu verdanken“, blickt Zirbes auf eine erfolgreiche Spielzeit bei den Moselstädtern zurück. Neben Center-Oldie George Evans, der bis Anfang April in Trier spielte, bringt Zirbes, der vor allem Simon Casel und Josip Bosnijak als seine größten Förderer nennt, Energie und Leidenschaft in das Team.
Im Sommer reist der Hüne mit der A2-Nationalmannschaft nach China, großes Ziel bleibt aber die Equipe von Dirk Bauermann, für die er bereits einmal auflaufen durfte. „In Trier muss ich jetzt meine Leistung bringen und stehe mehr im Fokus, dem will ich gerecht werden“, so Maik Zirbes ausblickend auf die kommende Beko BBL-Saison.
Gerecht werden muss Zirbes auch den vielen Dunking und Autogrammwünschen, die die Camp Teilnehmer aus Rheinland-Pfalz einfordern. Und spätestens nach einem erfolgreichen 3-Punkte-Shootout gegen Camp-Headcoach Reiner Chromik brüllt die ganze Halle seinen Namen und applaudiert dem neuen, wahrlich großen, Vorbild. (lab)