Wenn sich ein Mensch mit einer Vision etwas vornimmt, dann hat er sein Ziel stets vor Augen. Er lässt sich nicht entmutigen, nur weil etwas angeblich nicht machbar ist und noch nie erfolgreich organisiert oder realisiert wurde. Der maximal demotivierende Ausspruch „Das haben wir doch noch nie so gemacht!“ ist ja bekannt. Gerhart Aichert, Ehrenpräsident des BVRP, hat sich jedoch hiervon nicht beirren lassen und sich gesagt: „Das muss gehen!“ Und plötzlich ging es auch, merkwürdigerweise.
An sich selbst zu glauben, kann manchmal Berge versetzen – egal, wie groß die Widerstände sind. Niemals hat er es für möglich gehalten, dass sich aus den bescheidenen Anfängen 1989 das Sommercamp des Basketballverbandes Rheinland-Pfalz in Rockenhausen (BVRP) zu einer derartigen Erfolgsgeschichte entwickeln würde. Der Beginn mit nur 36 Teilnehmern war damals den Veranstaltern dennoch Motivation genug, ein Jahr später einen weiteren Anlauf zu wagen. Was für eine gute Entscheidung für die nachhaltige Entwicklung des Jugendsports im BVRP! Vielen Dank an das Team von Rockenhausen, ohne dessen Einsatz es die Erfolgsgeschichte des BVRP-Sommercamps nicht gegeben hätte!
Wie alles begann: das 1. BVRP-Sommercamp 1989
Nach Aicherts Wahl zum Präsidenten des Basketballverbandes Rheinland-Pfalz 1988 entstand gemeinsam mit Horst Molitor, damals Vizepräsident des BVRP, die Idee, der rheinland-pfälzischen Jugend künftig ein Freizeitangebot der besonderen Art zu bieten.
Ein jährliches Sommercamp sollte es sein – abwechslungsreich, sportlich anspruchsvoll und unterhaltsam. Interessant, dass die erarbeiteten Grundlagen von damals zwar immer wieder den jeweils aktuellen Gegebenheiten angepasst werden mussten, aber ansonsten auch heute noch mit wenigen Einschränkungen gelten: ein Zeltlager, eine Basketballgrundschule auf hohem Niveau, eine in Organisation und pädagogischem Geschick geschulte Camp-Leitung, qualifizierte Trainerinnen und Trainer, ein attraktives Rahmenprogramm sowie ein Head-Coach mit mindestens DBB-A-Lizenz.
Schnell war damals auch ein Ausrichter gefunden, die große Rockenhausener Basketballfamilie um Helma Manz, Hilde Rodrian und Ted Riedel. Grillen auf der kleinen Terrasse vor der Donnersberghalle, hausgemachter Kartoffelsalat, Improvisation auf höchster Ebene, Zeltplatz hinter der Hauptschule und eine höchst liebevolle Betreuung der Camper durch die Ausrichter mit dem Versprechen, das Camp im nächsten Jahr zu wiederholen.
Nostalgie-Bild vom ersten Camp in Rockenhausen 1989, von links unten: Horst Eller, Jürgen Manz, Helma Manz, Camp-Leitung, dahinter Gerhart Aichert, BVRP-Präsident. Links stehend: Elma Petzold, die ABM-Kraft des BVRP und erster Head-Coach des BVRP-Sommercamps. Zwei Jahre später konnte diese ABM-Maßnahme mit Kostas Zalonis in eine Verbandstrainerstelle umgewandelt werden. Bild auf der rechten Seite: Horst Molitor, daneben Christian Schmidt vom 1.FCK und davor Hilde Rodrian.
1990 – das 2. BVRP-Sommercamp in Rockenhausen
Das Versprechen der Ausrichter wurde gehalten und so konnte bereits ein Jahr später, nun aber schon mit 48 Teilnehmern, die Erfolgsgeschichte mit dem 2. BVRP-Sommercamp in Rockenhausen fortgeschrieben werden. Umso schockierender war dann die Nachricht, dass das Gelände aufgrund eines Zeltlagers des Donnersbergkeises dem BVRP zukünftig nicht mehr zur Verfügung stehen würde. Eine Information, die den Fortbestand dieser ersten jugendbildenden Maßnahme des BVRP ernsthaft gefährdete.
War das nun das Aus für das BVRP-Sommercamp? Gerhart Aichert wollte das nicht wahrhaben und machte sich zugleich auf den Weg, um Ersatzlösungen für den Veranstaltungsort zu finden. Er hatte von einem bedeutenden Internationalen Basketball-Turnier des TV Vallendar gehört und traf sich dort gleich im Dezember 1990 mit den Organisatoren Detlef Jähnke und Jürgen Schenk, um sich das Gelände in Ruhe anzuschauen. Bereits der erste Eindruck überzeugte – er war von den beteiligten Personen, der Sporthalle, dem Freiplatz sowie der Regionalschule begeistert. Schnell wurde eine Einigung erzielt, sodass das 3. Sommercamp des BVRP 1991 auf dem Mallendarer Berg in Vallendar stattfinden konnte. Die Erfolgsgeschichte nahm weiter ihren Lauf.
Allen Widrigkeiten zum Trotz: das 3. BVRP-Sommercamp 1991
Auf nach Vallendar! Die Vorbereitungszeit war unglaublich kurz, die To-do-Liste ellenlang. Eine Ausschreibung musste erstellt werden, ein Flyer kreiert, Zelte beschafft, Einkäufe erledigt, auch musste ein Sponsor für die Camp-Shirts gesucht werden – eine echte Herausforderung, die von Gerhart Aichert, Jürgen Schenk, TV Vallendar, und Ute Weiß, damalige Geschäftsstellenleiterin des BVRP, mit großer Begeisterung und Einsatz gemeistert wurde.
Ihm war klar, dass nach erfreulichen 72 Anmeldungen für das Camp 1991 nicht nur die Entwicklung nach oben ging, nun auch der sportliche und organisatorische Teil des Freizeit-Camps optimal gelöst werden musste. Vom Jugendsekretariat des DBB in Heidelberg war zu hören, dass der Landestrainer von Baden-Württemberg, Kostas Zalonis, bereits über eine langjährige Camp-Erfahrung verfügte und sich auch bei der Betreuung von Jugendlichen einen Namen gemacht hatte. Kurzerhand verpflichtete der BVRP ihn für unser Sommercamp und war stolz, dass dieser hervorragende Diplom-Trainer erster Head-Coach in Vallendar wurde.
Die Zusammenarbeit mit dem BVRP machte Zalonis großen Spaß und so bewarb er sich direkt nach dem 3. Sommercamp für die ausgeschriebene Verbandstrainerstelle des BVRP ab 1992. Unter zahlreichen Bewerbern erhielt er den Zuschlag und war fortan an Bord zur Entwicklung des BVRP-Jugendleistungssports inklusive der sportlichen Betreuung des alljährlichen Sommercamps. Insgesamt 10-mal, mit einigen Unterbrechungen, fungierte er hier als Head-Coach und hat sich so um das Camp ausgesprochen verdient gemacht. Dieser Tradition folgend übernahm in den letzten drei Jahren der neue Verbandstrainer des BVRP und Nachfolger von Kostas Zalonis, Reiner Chromik, die Rolle des Head-Coaches – auch dieser mit großer Begeisterung und Erfolg.
Vallendar – feste Institution seit 1991
Bis heute ist Vallendar fester Veranstaltungsort für das alljährliche BVRP-Sommercamp. Unter der familiären Leitung der Familie Schenk ab 1991 und zeitweise auch ihrer Kinder waren die ersten 10 Jahre in Vallendar geprägt von aufopferungsvoller Hingabe zu dieser herausragenden jugendbildenden Maßnahme des BVRP und weit darüber hinaus.
Bundeswehrzelte, Essensvorbereitung in der Halle, Sturm und Hagel konnten der Beliebtheit des Sommercamps nichts anhaben. Mit dem Einzug in die Regionalschule, vermittelt durch den Bürgermeister der Verbandsgemeinde Vallendar, Fred Pretz, waren die großen Sorgen plötzlich in weite Ferne gerückt und das Sommercamp des BVRP konnte sich bis heute zur einzigen bedeutenden Freizeit- und Breitensport-Maßnahme eines Landesverbandes im Deutschen Basketball-Bund auf höchstem Niveau entwickeln. Das Vallendarer Gelände mit Sporthalle und Freiplatz sowie die Küche im Schulbereich waren einfach perfekt – dieser Platz ist seit 1991 traditioneller Austragungsort für das BVRP-Sommercamp, pausiert wurde nur einmal, nämlich 2001.
Wir sind nicht nur im Blickfeld von Basketball-Deutschland, sondern erfahren Hochschätzung zu unserem Angebot auch vom Landessportbund.
Seit 1995 hat das Sommercamp einen wichtigen Sponsor für Bälle und Textilien gewonnen, „Spalding“. Das Camp trägt seitdem den Namen „Spalding Sommercamp des BVRP“. Eine Partnerschaft auf Augenhöhe, die seines Gleichen sucht. Die Camp-Familie und der BVRP sagen Herzlichsten Dank!
Vallendar wird von Jahr zu Jahr anspruchsvoller, effektiver und professioneller. Diese herausragende Jugendbildungsmaßnahme unseres Verbandes hat sich immer weiter positiv entwickelt und steht heute im Mittelpunkt der Ereignisse, wenn es um Jugendförderung auf hohem Niveau geht. Der Landessportbund Rheinland-Pfalz, der Deutscher Basketballbund und vor allem die Verbandsgemeinde Vallendar mit ihrem Bürgermeister, Schirmherr und Freund des Camps, Fred Pretz, bleiben mit großem Einsatz Träger und Unterstützer der BVRP-Jugend in Vallendar. Vallendar ist und bleibt jährlicher Treffpunkt der rheinland-pfälzischen Basketball-Jugend. Und diese ist begeistert!
Die „Droge Vallendar“, ein Camp mit Seele
Vallendar ist aber mehr als nur erste Adresse für unseren Basketballnachwuchs. Vallendar ist sportliche Herausforderung und zugleich Beweis, wie sich eine ganze Basketballgeneration von Mädchen und Jungen in außergewöhnlicher Form entwickeln kann. Vallendar ist Leben, Hoffnung, Heimat, Leidenschaft und Gemeinschaft. Vallendar ist ein Leben in der Gemeinschaft – eine Droge im positiven Sinn. Wir in Rheinland-Pfalz sind stolz, dass wir unserer Jugend das BVRP-Camp Jahr für Jahr immer wieder anbieten können. Mit dem Mini-Festival in Nieder Olm für Jugendliche von 7 bis 11 Jahren, nun bereits seit sieben Jahren, rundet der BVRP seine Freizeit-und Breitensportangebote für den gesamten Jugendbereich des Verbandes ab.
Vallendar ist auch der Inbegriff an Beständigkeit und Zuversicht – es wurde Heimat von bisher nahezu 3.000 Jugendlichen und in dieses Bild reihen sich nahtlos Trainer, Betreuer sowie Helfer ein. Es war von Anfang klar, dass dieses Sommercamp mit einer Woche Dauer, über den sportlichen Weg hinausgehen wird. Das gemeinsame Spiel, die unabdingliche Fairness, Team- und Gemeinschaftsgeist, Rücksichtnahme auf den Schwächeren, Übernahme von Verantwortung, Freizeitangebote auch ohne Basketball waren Ziele, die im Laufe der Jahre stetig weiterentwickelt und immer wieder übertroffen wurden.
Es ist einfach sensationell, wenn Jugendliche bereits fünfmal als Camper dabei waren, um dann als Trainer oder Helfer wiederzukommen. So sehr kann Vallendar begeistern! Unsere Teilnehmer, Trainer und Helfer tragen den Geist und das Niveau des BVRP-Sommercamps in ihre Vereine und, was nicht zu unterschätzen ist, sie übernehmen auch dort wieder Verantwortung. Vallendar, das Camp mit Seele, so wie es Kostas Zalonis einmal ausdrückte, wird in ganz Rheinland-Pfalz seit nun fast einem Vierteljahrhundert weitergelebt. Keiner kann sich dieser Faszination entziehen, der BVRP in seiner Gesamtheit lebt jetzt bereits 25 Jahre von und mit seiner Jugend im Sommercamp des BVRP. 25 Jahre „Droge Vallendar“, mit den Anfängen in Rockenhausen und der Fortsetzung in Vallendar selbst – ein Rückblick, der viele demütig werden lässt, ein Jubiläum, das nach wie vor seines Gleichen sucht.
Der BVRP sagt DANKE
Es fällt den Verantwortlichen schwer, eine Zahl zu benennen, die besagt, wie viele Helfer, Betreuer, Sportbegeisterte, Eltern und Ehrenamtliche vor und hinter den Kulissen gearbeitet haben, um 25 Jahre lang Sommercamp immer wieder zu etwas ganz Besonderem zu machen. Es muss eine unglaublich hohe Zahl sein, da ist sich der Verband sicher. Ehrenpräsident Gerhart Aichert bedankt sich bei allen, die gestern wie heute den BVRP bei der Organisation und Durchführung seines Sommercamps so sehr unterstützt haben und dies immer noch tun.
Er bedankt sich herzlich bei den zahlreichen Wegbegleitern und nennt dabei zunächst Helmi Homscheid, die nicht nur als Camp-Leitung seit 10 Jahren hervorragende Arbeit leistet, aber auch einen Großteil der monatelangen Organisation vor dem Camp und nach dem Camp meistert. Sie ist als Seele des Camps unersetzlich geworden. Sie wird stets begleitet von Ralph Weiler, der sich als „Edelhelfer“ große Verdienste erworben hat. Als weiterer Glücksfall für das Camp ist Fred Pretz, der als Verbandsbürgermeister von Vallendar, Freund und Unterstützer dieses Sommercamps, mit der Bereitstellung der Schule, des gesamten Geländes, der Sporthalle und sämtlicher Außenanlagen, der Garant für den Erfolg ist. Sehr herzlichen Dank von allen, die bisher an einem der Camps teilgenommen haben.
In diesen Dank eingeschlossen wird insbesondere die Familie Schenk und da vor allem Jürgen Schenk, den langjährigen Camp-Leiter und rührigen Organisator sowie Margarete Schenk, die in dieser Zeit für das leibliche Wohl der Camper und Trainer verantwortlich war. Jürgen Schenk ist leider im letzten Jahr verstorben – der BVRP wird ihm ein ehrendes Gedächtnis bewahren.
Zu danken ist ebenso Sabine Popp und Tanja Münz, die vier Jahre die Leitung des Sommercamps übernommen haben.
Ein besonderer Dank geht an den Hauptsponsor des BVRP, „Spalding“. Die seit mehr als 15 Jahren währende freundliche, effiziente und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Repräsentanten von Uhlsport-Spalding, Günter Bullinger und – in den letzten Jahren – Stefan Schey, hat mit dazu beigetragen, diese einzige bedeutende Breiten- und Freizeitsportmaßnahme des BVRP auf das heutige hohe Niveau zu bringen.
Vielen Dank an die großartigen Sponsoren und Helfer wie der Deutsche Basketball Bund, der Landessportbund Rheinland-Pfalz, dem Club der Freunde des Basketballs, der Rhenser-Quelle sowie der Lotto-Stiftung Rheinland-Pfalz. Natürlich werden auch diejenigen bedacht, die nicht nur in der Halle, sondern auch Jahr für Jahr in der Küche tätig waren. Dieser Dank richtet sich an die Trainerinnen und Trainer, die zwar in der Camp-Woche einen Knochenjob leisten, aber trotzdem jedes Jahr glücklich die Heimreise antreten, um zugleich den kommenden Termin zu blocken. Der Ausspruch nach der Anreise „Wir sind wieder zu Hause!“ hinterlässt beim BVRP echten Stolz und stille Freude.
Der Verband sagt allen DANKE! 25 Jahre Sommercamp des BVRP, eine unglaubliche Erfolgsgeschichte! Herzlichen Glückwunsch dem BVRP und allen, die selbstlos diese 25 Jahre möglich gemacht haben.