Die U20-Herren des Deutschen Basketball Bundes haben ihr zweites Spiel bei der Europameisterschaft in Slowenien verloren. Gegen den Medaillen-Favoriten Serbien musste sich das Team von Bundestrainer Frank Menz trotz kämpferisch guter Leistung deutlich mit 45:69 (9:18, 13:17, 10:17, 13:17) geschlagen geben. Der Mainzer Patrick Heckmann (12 Punkte) war bester Werfer für das DBB-Team.
Ole Wendt, Patrick Heckmann, Mathis Mönninghoff, Leon Tolksdorf und Philipp Neumann begannen für Deutschland, das auf den Einsatz des verletzten Daniel Theis verzichten musste. Heckmanns schöner Move zum Korb eröffnete das Spiel vor rund 600 Zuschauern in der Vitranc Hall in Kransjska Gora. Mönninghoff erhöhte auf 5:0, doch Serbien konnte das intensive und umkämpfte Spiel ausgleichen. Neumann wurde von Dennis Schröder perfekt in Szene gesetzt und eroberte die Führung für das DBB-Team zurück (5. Min.). Deutschland ging gegen die talentierten, aber mindestens ebenso bissigen Serben ein extrem hohes Tempo, sodass Bundestrainer Frank Menz früh viel wechselte, um die Intensität hochzuhalten. Das DBB-Team tat sich offensiv enorm schwer und kam gegen die stark agierenden Serben kaum zum Zug. Nach acht Spielminuten rief Menz sein Team zu einer Auszeit, um es neu einzustellen. Heckmann traf einen wichtigen Dreipunktewurf, um den Rückstand zu verkürzen, doch es blieb bei dem deutlichen 9:18-Zwischenstand nach zehn Minuten.
Auch zu Beginn des zweiten Spielabschnitts blieb das Momentum auf Seiten der Serben. Neumann traf zum zwischenzeitlichen 11:20 (12. Min.), doch Deutschland musste um jeden Zentimeter kämpfen und bekam nur sehr schwierige Würfe. Serbien profitierte auf der Gegenseite von seinen hervorragenden Werfern und der entsprechenden Quote (4/5 aus der Dreipunktedistanz). Das DBB-Team steckte trotz der offensiven Dürrephase nicht auf und versuchte die Serben mit einer Ganzfeldverteidigung aus dem Konzept zu sein. Patrick Heckmann übernahm in dieser Phase viel Verantwortung, setzte sich und seine Mitspieler (Voigtmann, Mönninghoff) gekonnt in Szene und sorgte so für die dringend benötigte offensive Entlastung (16:31, 17. Min.). Das DBB-Team verkürzte den Rückstand Punkt um Punkt von der Freiwurflinie und schöpfte so neue Hoffnung (Wendt, 22:33, 19. Min.). Mitrovic’s Punkte trafen das DBB-Team in dieser Phase mitten ins Herz und bedeuten den 22:35-Rückstand zur Halbzeitpause.
Die ING-DiBa-Korbjäger kamen hochmotiviert aus der Kabine und starteten defensiv (gezogenes Offensiv-Foul von Heckmann) und offensiv (Dunking mit Dreipunktspiel von Neumann) hervorragend in das dritte Viertel. Die serbische Mannschaft zeigte sich jedoch nur kurzzeitig beeindruckt und konnte sich auf ihre exzellenten Offensiv-Kräfte Cvetkovic und insbesondere Bogdanov verlassen, die ihre Farben weiterhin trugen. Deutschland schaffte es nicht, sich wichtige Rebounds zu sichern und ermöglichte Serbien so immer wieder zweite Wurfmöglichkeiten. Mönnningshoffs Distanztreffer war lediglich ein Tropfen auf den heißen Stein: das DBB-Team lag vor Beginn der letzten zehn Minuten mit 32:52 zurück.
Zu Beginn des Schlussviertels markierte Neumann ein schönes Dreipunktspiel, doch erneut war Serbien nicht um eine Antwort verlegen (35:56, 32. Min.). Voigtmann hängte Besovic sein fünftes persönliches Foul an und traf die fälligen Freiwürfe zum 37:56 (34. Min.). Serbien gab sich keine Blöße und schaffte es ein ums andere Mal, perfekt herausgespielte Würfe zu kreieren, die die Schützen sicher verwandelten. Deutschland, das offensiv einen gebrauchten Tag erwischte, musste sich am Ende deutlich mit 45:69 geschlagen geben. Dennoch ist das Team von DBB-Bundestrainer Frank Menz nach dem gestrigen 54:52-Sieg gegen Frankreich voll im Soll und kann morgen gegen Montenegro den Einzug in die Zwischenrunde sichern.
„Serbien hat hervorragend Basketball gespielt und völlig verdient gewonnen. Meiner Mannschaft kann ich kämpferisch keinen Vorwurf machen. Offensiv hatten wir einen extrem schlechten Tag, der sicherlich so nicht noch einmal passieren wird. Gegen Montenegro müssen und werden wir uns in diesem Bereich verbessern“, so DBB-Bundestrainer Frank Menz nach dem Spiel.
Für Deutschland spielten: Besnik Bekteshi (Neckar RIESEN Ludwigsburg, 3), Mario Blessing (University of South Carolina Upstate/USA), Kevin Bright (Vanderbilt University/USA), Patrick Heckmann (Boston College/USA, 12), Mathis Mönninghoff (TBB Trier, 6), Philipp Neumann (Brose Baskets Bamberg, 11), Johannes Richter (TSV Breitengüßbach, 4), Dennis Schröder (Spot Up Braunschweig / Phantoms Braunschweig), Daniel Theis (ratiopharm Ulm, dnp), Leon Tolksdorf (University of Connecticut/USA), Johannes Voigtmann (Fraport Skyliners, 7) und Ole Wendt (phoenix Hagen, 2).