An der Mosel tut sich was. Nicht erst seit dieser Saison, und auch vor 2010/2011 gab es in der international bekannten Weinanbauregion schon guten Basketball zu bestaunen. Die Helden vergangener Erstligajahre wie Carl Brown sind unvergessen und leben in den Erinnerungen der Alteingesessenen zeitlos weiter. Doch irgendwo dazwischen hat der Basketball in Trier angefangen, junge Talente zu gestandenen Spielern zu entwickeln. Mit der Ankunft von NBBL-Meistertrainer Henrik Rödl allerdings bekam das ganze Programm gleich eine ganz besondere Note.
Maik Zirbes (Jahrgang 1990) wurde als Mitglied des TBB Junior Team nicht nur NBBL-Allstar, sondern griff in der Saison 2008/2009 auf die Trophäe des wertvollsten Spielers der regulären Saison ab. Starke 23,5 Punkte, 11,4 Rebounds und 1,9 Blocks pro Spiel ließen keinen Zweifel daran, dass der Center in der U19-Liga fast nach Belieben dominierte. In der Gegenwart spielt Zirbes in der Beko BBL-Mannschaft Triers und hat darüber hinaus mit dem A-Nationalkader geflirtet.
Im Jahre 2011 stand mit Maxim Schneider (Jahrgang 1992) ein TBB-Aufbau im Aufgebot des „Südens“ beim jährlichen Bestentreffen. Mit Werten von 17,2 PpS, 3,7 RpS und 3,9 ApS gehört er zu den besten Allroundern der gesamten NBBL. Nach seinem altersbedingten Ausscheiden wagte der Point Guard den nächsten Schritt und heuerte in der „Jungen Liga“ beim TV Langen an, wo er im Schnitt gut 20 Minuten auf dem Parkett steht.
Zirbes und Schneider haben vorgelebt, wie es gehen kann – und beide haben in ihrer Entwicklung noch Luft nach oben. Nicht zuletzt deswegen nimmt das TBB Junior Team im Gesamtkonzept des Trierer Basketballs eine ganz entscheidende Position ein. In der NBBL sowie der JBBL sollen sich die Youngster nicht nur austoben dürfen, sondern auch dazulernen und sich für höhere Aufgaben empfehlen. „Wenn die Jungs aus dem Jugendbereich rauskommen, wollen wir sie da integrieren, wo sie am besten aufgehoben sind“, berichtet Jugendkoordinator Adam Radomirovic. „Das kann in der Oberliga oder der Regionalliga sein, aber natürlich auch in der Beko BBL.“
Die Vernetzung zwischen Jugendbereich und Profigeschäft könnte auf der sportlichen Ebene besser kaum sein. „Ich befinde mich mit Henrik Rödl im ständigen Austausch“, so Radomirovic, der die NBBL-Vertretung Trier trainiert. „Im Angriff orientieren wir uns am der Spielweise der Beko BBL-Mannschaft, um nach oben eine bessere Durchlässigkeit zu erreichen.“ Das Gesamtprojekt ist 2010 richtig angeschoben worden und soll in zwei bis drei Jahren erste Früchte tragen, wenn die aktuelle Generation hoffentlich in der Lage ist, in der Beletage auszuhelfen. Radomirovic: „Darüber hinaus wollen wir auch über die Bundesgrenzen hinaus in Richtung Luxemburg schauen, ob sich dort eventuell Kooperationsmöglichkeiten für uns bieten.“
In der Gegenwart ist es schwierig, klare sportliche Ziele zu formulieren. „Wir müssen in der NBBL überhaupt einmal sehen, wo wir stehen“, so Radomirovic. Durch die Umstrukturierung der Divisionen ergeben sich viele Spielpaarungen, die vollkommen neu sind. „Außerdem mussten wir gleich acht Spieler des 1992er Jahrgangs gehen lassen und haben nur vier 1993 geborene Jungs im Kader“, erläutert der Coach. „Die Frage ist da natürlich: Wer kann bei uns wie viel Verantwortung übernehmen und konstante Leistungen abrufen?“ Die Antwort soll die Mannschaft irgendwie ins Mittelfeld der Division Südwest spülen. Was dann konkret dabei herauskommt, weiß auch Radomirovic nicht genau, zeichnet stattdessen aber viel lieber eine einfache Gleichung auf. „Wenn wir konstant gut an uns arbeiten und die Jungs sich individuell weiterentwickeln, dann kommen in der Regel die Ergebnisse von ganz allein.“ (nbbl / JB)