Der 25-jährige Philip Zwiener war der erste deutsche Neuzugang, der sich der TBB Trier vor der laufenden Saison anschloss und einen Vertrag über zwei Jahre unterschrieb. „Ich musste gar nicht lange nachdenken“, sagte der 2,01 Meter große Flügelspieler damals, sprach von „einer großen Herausforderung“ und ging voller Tatendrang in eine Spielzeit, die zu seiner sportlichen Wiedergeburt werden sollte. Nach fünf Jahren voller Höhen und Tiefen bei ALBA Berlin war Zwiener, der unisono als größtes deutsches Talent seines Jahrgangs gehandelt wurde, an die Mosel gewechselt, um hier mit konstanter Spielzeit und in einer Führungsrolle Verantwortung zu übernehmen.
Nach mehr als einem halben Jahr in der ältesten Stadt Deutschlands bestehen längst keine Zweifel mehr an den Fähigkeiten, die Zwiener bereits zum 21-fachen Nationalspieler und Olympia-Teilnehmer gemacht haben, bevor er in Berlin unter seinem damaligen Head Coach Luka Pavicevic aufgrund arg begrenzter Spielzeit im Mittelmaß zu verschwinden drohte: Mit den meisten Stimmen aller Spieler wurde er von den Fans im Januar ins Beko BBL-All Star
Team des Südens gewählt, um die TBB Trier vor heimischem Publikum in der Arena Trier zu vertreten.
Zwischenzeitlich war der gebürtige Bremer bester deutscher Werfer der gesamten Liga und noch immer liegt er mit einem Punkteschnitt von 13,68 Zählern pro Partie unter den Top-20. Dementsprechend stolz zeigte sich Zwieners Head Coach, Henrik Rödl, als er von der Auszeichnung seines Schützlings erfuhr: „Ich bin sehr stolz auf Philip. Ich wusste, dass er eine sehr gute Saison spielen würde, aber er hat alle Erwartungen übertroffen“, so der ehemalige Nationalspieler, der Zwiener in einem kurzen Gespräch im Sommer davon überzeugte, ihn an die Mosel zu begleiten: „Diese Ehrung ist auch eine Nachricht an den gesamten Klub und ein weiteres positives Zeichen für unsere erfolgreiche Arbeit.“
Auch der Aufsichtsratsvorsitzende der Treveri Basketball AG und Mit-Initiator des neuen Trierer Weges, Dr. Ralph P. Moog, zeigte sich hocherfreut über die Auszeichnung seines Spielers und verweist mit einer Prise Stolz auf die Hintergründe dieser Erfolgsgeschichte: „Die Auszeichnung von Philip Zwiener als Most Improved Player der Liga ist auch eine Ehrung für unsere gesamte Organisation. Philip hat hier die Chance erhalten, viel Verantwortung zu übernehmen und steht als Paradebeispiel für unsere neue Spiel- und Organisationskultur“, so der Trierer Unternehmer: „Unser Ziel vor der Saison war es, ein junges, aber konkurrenzfähiges Team an den Start zu schicken, das mit viel Leidenschaft, Willen und Energie um Punkte kämpft und attraktiven, ehrlichen Basketball spielt. Nicht erst die Auszeichnung von Philip zeigt, dass wir auf einem guten Wegen sind.“
Seinen eigenen Ansprüchen ist der dynamische und sehr variabel einsetzbare Zwiener dabei voll und ganz gerecht geworden, hatte er sich doch vor Saisonbeginn das Ziel gesteckt „eine tragende Säule in der Mannschaft zu sein“, wollte „ein paar Punkte machen und vielleicht auch ein paar Rebounds holen“, um „als Team erfolgreichen Basketball zu spielen“. All das ist Zwiener und seinen Mannschaftskameraden der TBB Trier bisher glänzend gelungen. Grund genug für das „Coaches Council“, bestehend aus John Patrick (BG Göttingen), Douglas Spradley (Eisbären Bremerhaven), Chris Fleming (Brose Baskets) und Henrik Rödl (TBB Trier), Zwiener zum ersten „Most Improved Player“ der Liga zu küren.
Jens Staudenmayer, Leiter Sport der Beko BBL, überreichte Zwiener im Vorfeld der Partie TBB Trier – Artland Dragons die Trophäe.
Vielleicht wird Philip Zwiener in den kommenden Monaten dann auch von Bundestrainer Dirk Bauermann für seine starken Leistungen belohnt: Mit einem Platz im Kader der A-Nationalmannschaft.