Während das Basketballjahr 2010 erst langsam so richtig ins Rollen gerät, steckte das vergangene Jahr im Basketballverband Rheinland-Pfalz voller Aktivitäten und hatte einiges an Überraschungen und Höhepunkten zu bieten. An dieser Stelle berichten Jonas, Clara, Martin und Hartmut von ihren Eindrücken und Plänen als Mitglieder eines lebendigen und vielseitigen Landesverbandes.
Jonas, 8 Jahre, Mini aus Kirchheimbolanden:
„Meine vergangenen Monate im Basketballverband waren sehr aufregend. Ich spiele jetzt seit anderthalb Jahren für ‚KiBo` und habe im Mai 2009 zum ersten Mal am großen Mini-Festival in Nieder-Olm teilgenommen. Zuerst hatte ich ein bisschen Angst und Heimweh, als mich meine Eltern angemeldet und in Nieder-Olm abgeliefert haben, aber das ging total schnell vorbei. Ich habe Tobias und Florian kennengelernt, beide kommen aus Kaiserslautern, Tobi ist auch Acht, Flo schon zehn Jahre alt. Wir haben die ganze Zeit zusammen gespielt und trainiert. Außerdem war es toll, dass ich so viele schöne Sachen geschenkt bekommen habe. Zwei Trikots habe ich bekommen, eine Hose dazu und weil ich meinen neuen Spielerpass mitgenommen habe, gab es noch einen tollen Ball von Spalding dazu. Wenn ich diese Sachen bei uns in ‚KiBo` benutze, muss ich oft an die tollen Tage in Nieder-Olm denken.
Alle waren so freundlich und hilfsbereit, es gab gar keinen Grund für Heimweh oder Langeweile. Es war immer was los und das Essen war am Allerbesten. Ein richtiges Büffet, wie im Hotel. Ich will in diesem Jahr auf jeden Fall wieder zum Festival kommen und freue mich schon total auf die netten Trainer, von denen ich so viel gelernt habe. Alex, mein Mini-Trainer aus ‚KiBo` kommt auch mit, er hat unsere ganze Mini-Mannschaft angemeldet und wir werden alle zusammen in einem großen Klassenraum des Gymnasiums übernachten. Außerdem kommen Marco und Chris mit, zwei Nachbarn von mir. Sie spielen noch nicht im Verein, aber in der Schule finden sie Basketball total klasse. Ich hab die beiden überredet, und jetzt sind sie dabei. Bevor es im Sommer in Nieder-Olm wieder losgeht, muss ich meine Eltern unbedingt davon überzeugen, nochmal zusammen mit mir nach Trier zu fahren: Im Dezember waren wir zusammen da und haben ein echtes Bundesligaspiel gesehen. Hoffentlich kann ich bald wieder den Profis zuschauen und weiter trainieren, um irgendwann in der Bundesliga oder der NBA zu spielen!“
Clara, 17 Jahre, U-18 Spielerin aus Horchheim:
„Im Juli ist es wieder soweit: Sommercamp in Vallendar. Eine Woche voller Spaß, Sonne und vor allem Basketball. Letztes Jahr war ich schon zum vierten Mal dort. Es ist mittlerweile fast wie ein Familienurlaub. Ich fahre rüber nach Vallendar, um alte Freunde zu treffen und neue Freunde kennenzulernen. Während der letzten Jahre habe ich mich stark verbessert, es sogar in die Auswahl geschafft und mit meiner Vereinsmannschaft bei Meisterschaften mitgespielt.
Mit meinen 17 Jahren bin ich in diesem Sommer zum ersten Mal zu alt, um am Camp als Spielerin teilnehmen zu können. Weil ich aber auf keinen Fall auf meine Woche in Vallendar verzichten möchte und es mir immer so viel Spaß gemacht hat, mit den netten Coaches an meinen Fähigkeiten zu arbeiten, habe ich mir überlegt, in diesem Sommer einfach als Trainerin in Vallendar dabei zu sein. Viele meiner Coaches waren früher schon selbst als Camper dabei und betreuen jetzt die ‚nächste Generation` als Übungsleiter oder helfen in der Küche.
Das Leben in der Zeltstadt, die jedes Jahr extra auf dem Gelände aufgebaut wird, die gute Gemeinschaft, die Freundschaften, die man da schließen kann, erfahrene Trainer, die mir helfen, mich zu verbessern, die heissen Nachmittage im Schwimmbad um die Ecke und Nationalspieler, die uns als Gäste besuchen – darauf kann ich einfach nicht verzichten. Ich habe den Mädchen aus unserem Verein schon oft vom Camp vorgeschwärmt und es gibt immer mehr, die sich anmelden.
Gerhart, der Präsident des BVRP, ist immer erst zufrieden, wenn alle der über 100 Teilnehmer und Teilnehmerinnen zufrieden und bestens versorgt sind. Als ich mich bei ihm gemeldet habe, weil ich als Trainerin dabei sein will, war er begeistert und hat mir erzählt, dass Ende Januar schon 51 Kinder angemeldet waren, obwohl noch gar keine offizielle Ausschreibung herausgegeben worden war. Eingearbeitet werde ich von Frau Homscheid. Sie hat bei unseren Camps immer ‚das Ganze` und ist die heimliche Chefin. Sicherlich werde ich auch von ihr viel lernen können. Ich bin schon total aufgeregt und freue mich riesig!“
Martin, 23 Jahre, Schiedsrichter aus Schweich:
„Meinen Schiri-Schein habe ich vor ein paar Jahren gemacht, ohne groß darüber nachzudenken. Es wurde mir angeboten und ich dachte ‚Warum eigentlich nicht?!‘. Mittlerweile habe ich schon einige Spiele gepfiffen und mich stark verbessert. Im Jahr 2009 habe ich an mehreren Fortbildungen teilgenommen, um mich weiter steigern zu können. Ich bin froh, dass mein Verband mir diese Möglichkeiten bietet und sich um seine Schiedsrichter kümmert. Natürlich gingen dafür ein paar Wochenenden drauf, aber weil ich meine Ausbildung abgeschlossen habe, kann ich sowieso nur noch zum Spaß in der Bezirksliga spielen. Der Trainingsaufwand wäre ansonsten einfach zu hoch.
Trotzdem habe ich mir zum Ziel gesetzt, den Trainerschein in diesem Sommer auch noch zu machen, um so auch einmal beim Sommercamp oder dem Mini-Festival an Verbandsaktivitäten teilzunehmen und hier arbeiten zu können. Als Schiri möchte ich unbedingt weiter aufsteigen, Referees wie Henning Frölich und Monika Pfannkuchen sind echte Vorbilder für mich. Obwohl sie noch sehr jung sind, werden sie in der Bundesliga und sogar der Beko BBL eingesetzt. Ich würde mich freuen, wenn ich es auch so weit bringen würde. Von meinen Kameraden würde ich mir wünschen, dass sie sich mehr für das Amt als Unparteiischer begeistern. Schiedsrichter sind für einen funktionierenden Spielbetrieb unheimlich wichtig und über ein fair und ruhig abgelaufenes Spiel kann ich mich mindestens genauso freuen, wie über einen Sieg in der Bezirksliga.“
Hartmut, 43 Jahre, A-Klasse-Spieler und Abteilungsleiter aus Gimbsheim:
„Früher habe ich in der Oberliga gespielt und an guten Abenden weit mehr als zwanzig Punkte aufgelegt. Doch diese Tage sind lange vorbei: Heute bin ich Dreiundvierzig, habe einen anstrengend Job, eine Frau und zwei Kinder – und auch meine Knie und mein Rücken wollen manchmal nicht mehr so, wie ich gern will.
Meine beiden Kinder, Max und Leonie, sind 9 und 11 Jahre alt und strengen sich schon jetzt an, in meine Fußstapfen zu treten. Max hat letztes Jahr zum ersten Mal beim Mini-Festival in Nieder-Olm mitgemacht und war restlos begeistert. Leonie will in diesem Sommer nach Vallendar fahren, um sich beim Sommercamp weiter zu verbessern. Ich habe bis jetzt nur Gutes davon gehört und sie natürlich sofort angemeldet. Auch Max wird wieder in Nieder-Olm sein. Er hat sich von Anfang an wohlgefühlt und es war beim Abholen schwer, ihn überhaupt zum Einsteigen zu bewegen.
Neben meinen Aktivitäten als Center in der A-Klasse habe ich vor zwei Jahren den Posten des Abteilungsleiters bei uns im Gimbsheim übernommen: Ich war überrascht, wie viel man mit ein bisschen Einsatz erreichen kann, habe ein kleines Weihnachtsturnier organisiert und war erfreut über die Unterstützung in Form von Ballpaketen, die wir vom Verband für unsere Mini-Arbeit bekommen haben.
Von unserem Präsidenten und der Verbands-Homepage habe ich von der erfreulichen Entwicklung der Mitgliedszahlen unseres Verbands erfahren: Während die Landesverbände im DBB im Vergleich zur Saison 2008/2009 im Durschnitt 2% ihrer Mitglieder verloren haben, konnten wir im BVRP – vor allem dank unserer Basisarbeit – eine starke Steigerung von 7,4% verbuchen. Während in vielen Verbänden Stagnation oder sogar Mitgliederschwund herrscht, habe ich das Gefühl, dass wir in Rheinland-Pfalz wirklich etwas bewegen können!
Ich freue mich auf das Basketballjahr 2010, auch weil sich die Arbeit, die wir jede Woche investieren sogar im Spitzensport ausgezahlt hat. Maik Zirbes habe ich schon ein paar Mal für Trier in der BBL Erfahrungen sammeln gesehen und Elias Harris durfte ich im September ja sogar bei der Europameisterschaft angreifen sehen! Wenn ich mich daran erinnere, wie die Burschen mit Sechzehn aussahen und gespielt haben, bin ich wirklich begeistert. Jetzt ist mit diesem Patrick Heckmann ja schon der nächste Rheinland-Pfälzer auf dem Sprung nach oben. Auch ihn durfte ich schon im Fernsehen bewundern, als er zu seinen Eindrücken als MVP des NBBL-All Star Spiels beim All Star-Day in Bonn 2010 befragt wurde. Das scheint echt wieder ein großes Talent zu sein.
Um echte Talente zu sehen, werde ich mit Max, Leonie und meiner Frau Liane im April auch nach Mannheim fahren. Beim Albert-Schweitzer-Turnier spielen die größten Talente Europas ganz in unserer Nähe. Das will ich nicht verpassen!“