Pfälzische Basketballer verlieren großes Vorbild und Sportlerin mit Herz. 2017 wurde die langjährige Rockenhausener Basketball-Chefin und Zweite Vorsitzende des Basketballverbandes Pfalz mit der höchsten Sportauszeichnung des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet. Der Sport-Obelisk des Ministeriums wurde Helma Manz Anfang 2018 im Rahmen einer Jahresauftaktveranstaltung des Sportbundes Pfalz überreicht, nachdem sie Monate zuvor aufgrund eines gesundheitlichen Schicksalsschlags in verschiedenen Kliniken behandelt wurde. Bis August 2017 war die damals 79Jährige noch fit und in der Sporthalle als Trainerin und Spielerin der Freizeitmannschaft, auf Wanderungen des Pfälzerwald-Vereins und mit dem Fahrrad in Rockenhausen aktiv. Selbst nach dem großen Rückschlag ließ sich die stets gut gelaunte Helma Manz ihren Optimismus und die Lebensfreude nicht nehmen – wie in diesem Frühjahr viele Pfälzer Korbjäger und Korbjägerinnen beim Pfalzpokal-Finale in Lambsheim erlebten.
Basketball in Rockenhausen und Basketball in der Pfalz sind ganz eng mit ihrem Namen verbunden. Rund vier Jahrzehnte führte Helma Manz die nordpfälzische Basketballgemeinde am Fuße des Donnersbergs in verschiedenen Vereinen (VT, FVR und BBC Fastbreakers) – und sorgte auch pfalzweit als Zweite Vorsitzende (1987 – 2008) für wichtige Impulse. „Ihre“ Vereine, Basketballverbände und auch der Sportbund Pfalz zeichnete die „Ehrenamtlerin mit Herz und Seele“ mehrfach und hochdekoriert aus. Der Obelisk als „krönender Höhepunkt“ würdigte auf großer rheinland-pfälzischer Bühne ihr sportliches Lebenswerk – auch wenn ihr der Platz in der ersten Reihe nie geheuer war und sie vielmehr fleißig und still im Hintergrund wichtige Arbeit verrichtete. Basketball in Rockenhausen bedeutete auch eine große Sportfamilie, die Helma Manz um sich scharte. Offen allen Menschen und Kulturen gegenüber sorgte sie in ihrem Verein für ein hohes Maß an Integration ausländischer Mitbürger, die sich alle im Kreise von Rockenhausens Korbjäger wie Zuhause fühlten. Ihr sportliches Lebenswerk werden ihre vier Kinder – Claudia, Berthold, Wolfgang und Jürgen – in ihrem Sinne fortführen. Auch im Basketballverband Pfalz hat sie Spuren hinterlassen, die bleiben. Stephan Walch, der Erste Vorsitzende des Verbandes, würdigte in bewegenden Worten am 12. August 2019 im Rahmen der Trauerfeier die Verdienste von Helma Manz. Hier Auszüge seiner Rede:
„…..Egal was kam, Helma Manz war immer voller Lebensfreude und Energie. Kaum vorzustellen, dass dieses Herz einmal aufhört zu schlagen. ….. Albert Schweitzer hat einmal gesagt: „Was ein Mensch an Gutem in die Welt hinausgibt, geht nicht verloren.“ Helma Manz hat in den Anfängen des Basketballs in Deutschland und in der Pfalz ihre Liebe zu diesem Sport entdeckt. Ihrer unermüdlichen Tatkraft und Beharrlichkeit ist es mit zu verdanken, dass Basketball in Rockenhausen eine Erfolgsgeschichte wurde. Egal ob als aktive Sportlerin oder als Funktionärin – sie steckte mit Ihrer Begeisterung, Herzlichkeit und Ihrem Lächeln auch andere mit dem Virus Korbjagd an….. – Wir als Verband sind dankbar, dass sie ihre Energie nicht nur in Rockenhausen investierte, sondern auch dem Basketball in der Pfalz, in 21 Jahren als 2. Vorsitzende des Basketballverbandes Pfalz, auf die Beine half. Sie bewirkte durch Ihre Begeisterungsfähigkeit auch bei uns im Verband sehr viel. Sie war immer ganz vorne mit dabei, wenn es etwas zu tun gab; half neuen Vorstandsmitgliedern in die Verbandsarbeit zu finden und unterstütze mit guten Ratschlägen, suchte auch bei Diskussionen den Ausgleich – kurzum, sie tat sehr viel Gutes (um bei Albert Schweitzer zu bleiben). Zu Recht wurde sie für ihre Arbeit mehrfach geehrt und hoch ausgezeichnet, doch auch bei diesen Ehrungen zeigte sich ein markanter Charakterzug von Helma Manz: Bescheidenheit…… – Liebe Helma, wir sind dankbar für das, was Du für uns und den Basketball an Gutem gegeben hast. Es geht nicht verloren, es lebt fort in unserem Tun und in unserer Erinnerung…….“
Hunderte von Weggefährten begleiteten Helma Manz am 12. August 2019 auf ihrem letzten Weg und würdigten mit ihrem Kommen und ihrer Anteilnahme das große Lebenswerk der begeisterten Korbjägerin. Wie stark verbunden Rockenhausens „Basketball-Familie“ untereinander ist und welche Bedeutung dabei Helma Manz hatte, wurde beim letzten Geleit deutlich, als ehemalige und aktive BBC-Basketballer den Sarg von der Trauerhalle auf dem Weg über den Friedhof mit musikalischer Begleitung eines Trompetenspielers an das Grab brachten. Beim bewegenden Abschied in der Trauerhalle und am Grab fühlten alle, was Albert Schweitzer in die Welt hinaustrug und Stephan Walch vom Basketballverband Pfalz an diesem Abschied aussprach: „„Was ein Mensch an Gutem in die Welt hinausgibt, geht nicht verloren.“
Text: UWE EID