Als Bezirksmeister im Hochsprung zählte er in der Jugend beim TV Wörth zu den großen Leichtathletik-Assen. Seine beeindruckende sportliche Karriere aus vielen unterschiedlichen Perspektiven schmiedete Peter Poreba aber im Basketball. Als Spieler, Spielleiter, Schiedsrichter und Vereinsvorsitzender. Seit Sommer zählt der 46Jährige auch zum Vorstand des Verbandes.
In der Leichtathletik war alles auf dem Weg. Als großes Nachwuchstalent und Bezirksmeister im Hochsprung hatte Peter Poreba in Wörth eine klare Perspektive. „Das machte großen Spaß. Der Erfolg war da“, erinnert sich der „Basketball-Tausendsassa“ noch gut an seine sportlichen Anfänge. „Ich hatte auf der Leichtathletikanlage aber eine Begegnung, die alles veränderte. Salah Radwan sprach mich an und lud mich zum Basketballtraining ein.“ Bis zu seinem Tod war Radwan das bekannte Gesicht des Wörther Basketballs. Er etablierte die Korbjagd am südlichsten Zipfel der Pfalz dauerhaft in der pfälzischen Basketballgemeinde. Radwan, der ein großes Gespür für Menschen und Talente hatte, entdeckte Poreba. Nicht nur aufgrund seiner stattlichen Größe, vor allem auch als Mensch, passte Peter Poreba perfekt zu den Basketballern des TV Wörth. Das war 1991. Heute, 31 Jahre später, hält er immer noch seinem Lieblingsverein die Treue. Mit großer Verantwortung, einem beachtlichen Engagement und extrem viel Herzblut!
Schiri mit Leib und Seele seit 30 Jahren
Nach den anfänglichen Erfolgen in der Leichtathletik startete Poreba im Basketball nach „einem initialzündenden Probetraining“ zunächst als Spieler in Wörth und später bei der TS Germersheim in der höherklassigen Landesliga durch. Parallel dazu, vom ersten Moment an, engagierte sich der 46Jährige als Schiedsrichter, kurz darauf bereits als Schiri-Wart beim TV Wörth. Poreba: „Witzig, was das Leben für Geschichten schreibt. Meine Schiedsrichterprüfung nahm damals Stephan Walch ab, mit dem ich seit kurzem im Vorstand des Basketballverbandes Pfalz zusammen arbeite. Schon lange kann ich mir die Mitarbeit auf übergeordneter Verbandsebene gut vorstellen. Ich freue mich auf die neue Aufgabe und Zusammenarbeit mit den zehn anderen Vorstandsmitgliedern.“ Mit der damals von Walch erhaltenen Lizenz für die Jugend- und unteren Seniorenklassen begann die zweite wichtige Laufbahn in Porebas Leben. Denn wie als Sportler entfachte der Wörther auch hier großen Ehrgeiz, überzeugte mit starken Leistungen und stieg von Liga zu Liga auf. Seit sieben Jahren zählt er fest zum Schiedsrichter-Pool der Damen-Regionalliga und 2. Regionalliga-Herren und pfeift darüber hinaus regelmäßig Meisterschaftsspiele in den Nachwuchs- und Jugend-Bundesligen. Mittlerweile ist er als erfahrener Referee in der Regionalliga wichtiger Ansprechpartner und Mentor für die neu auf hohem Niveau qualifizierten jungen Schiris. Im Einsatz war schon in Freiburg und Lörrach. Aktuell zieht er seine Kreise im Saarland, in Hessen und Rheinland-Pfalz. Letzte Runde durfte Poreba das alles entscheidende Spiel um den Aufstieg zwischen den rivalisierenden Topteams Lich Baskets und TuS Makkabi Frankfurt leiten – eine Auszeichnung für eine erneut starke Schiedsrichter-Leistung.
„Spiele leiten macht riesig viel Spaß“, schwärmt das Vorbild, das selbst heute, nach über 30 Jahren, immer noch große Freude am Pfeifen hat. „Im Kreis der Kollegen des Regionalliga-Kaders fühle ich mich geborgen. Der Austausch ist intensiv, die Unterstützung groß. Vor teils großer Kulisse Spiele zu leiten wie beispielsweise in Lich, Bad Bergzabern oder bei Makkabi Frankfurt, reizt ungemein. Diese besondere Atmosphäre saugst du nicht nur als Spieler, sondern auch als Schiri auf. Jedes Mal aufs Neue ein tolles Erlebnis!“ Gemeinsam mit jungen Referees zu pfeifen, sie auf dem sehr anspruchsvollen Niveau zu etablieren und zu fördern – das sei für ihn die besonders spannende Herausforderung. Wenn es seine Gesundheit zu lasse, will Poreba noch lange Zeit in der Regionalliga im Einsatz sein. „Irgendwann kann ich mir vorstellen, Schiedsrichter-Coach zu werden,“ meint der ehrgeizige Südpfälzer, für den Stillstand Rückschritt bedeutet. Schiri-Chef Horst Molitor (Trier) ist für Poreba genauso eine wichtige Bezugsperson wie sein großes Vorbild Hamid Dehzad. Der Schiedsrichter aus Mainz pfiff noch mit über 60 und war auf dem Spielfeld in einem hohen Maße eine authentisch wirkende und geschätzte Persönlichkeit, die von allen Trainern und Spielern höchste Wertschätzung erfuhr.
Vorsitzender und Vorbild für 1500 Mitglieder
Tagsüber arbeitet er bei der Deutschen Rentenversicherung. Seit zwei Jahren Corona-Pandemie sogar fest im Home-Office. Den Ausgleich zum Büro-Job mit viel PC-Arbeit holt sich Poreba im Fitness-Studio, wöchentlich und regelmäßig mit einer großen Portion Bewegung und Krafttraining. Oder im eigenen Garten, in dem er eigene Rosen züchtet. Und im Sport bei seinen zahlreichen Ämtern. Denn nicht nur das Pfeifen hält ihn auf Trab. „Ganz nebenbei“ verantwortet er als Spielleiter seit sechs Jahren mit den Damen-Landesligen 1 und 2 sowie der Herren-Landesliga gleich drei rheinland-pfälzischen Spielklassen. Als Vorsitzender des 1.500 Mitglieder großen TV Wörth ist Peter Poreba schon sechs Jahre lang Chef von gleich fünf Abteilungen: Basketball, Leichtathletik, Turnen, Handball und Tischtennis. „Wir arbeiten im Team und haben starke Abteilungsleiter. Alleine würde so ein Amt in einem so großen Verein nicht funktionieren – ein gutes Miteinander ist wichtig“, meint der Vereinsvorsitzende. „Besonders Spaß macht die Verbindung zum Sportbund Pfalz. Ich sehe mich da als Sprachrohr und wichtige Verbindungsstelle. Diese Netzwerke kann ich gut nutzen für die künftige Herausforderung beim Basketballverband Pfalz.“ Eines seiner ersten Projekte als neuer Freizeit- und Breitensportreferent wird diesen Sommer der komplette Neuaufbau von Drei-gegen-Drei-Turnieren für Mädchenmannschaften sein. Ein völlig neues Format! Ideen bringt Poreba reichlich mit. Mit dem Südpfälzer wird ein zuletzt vernachlässigter Bereich neue Bedeutung bekommen!