Die Reden der Ehrengäste gehören zugegebenermaßen nicht zu den absoluten Favoriten der Verbandstagsdelegierten. Umso erfreulicher ist es, wenn sich die Redner gut vorbereitet haben und umgangssprachlich gesprochen „vom Fach sind“. Magnus Schneider als Vertreter des LSB und der vom DBB entsandte Michael Sendzik stimmten den Verbandstag treffend ein und sorgten für Kurzweil.
Der Präsident des Sportbundes Rheinland-Pfalz ist natürlich ein alter Bekannter, schließlich bestimmte er über Jahrzehnte die Pressearbeit des Basketballbezirks Rheinhessen. Seit einigen Jahren gehört er zu den obersten Repräsentanten des lokalen Sports und gab den Delegierten in gewohnt markanten Worten einen Überblick der im Sportbund dominierenden Themen. Ganz oben stehen natürlich die Finanzen, denn schließlich hat die Einsparpolitik der Landesregierung den Sport gleich als erstes getroffen. Zähe Verhandlungen auf höchster Ebene haben laut Schneider immerhin dazu geführt, dass die Einschnitte verkraftbar bleiben.
Ganz oben auf der Prioritätenliste steht neben den gesellschaftlichen Herausforderungen Migration, Gewalt und Armut das Thema Ganztagsschule. Der LSB geht hier gerade auf die Hallensportarten zu, um diese zur Zusammenarbeit mit den Schulträgern zu bewegen. Schließlich sind diese als erstes bei den Trainingszeiten von den längeren Schultagen betroffen.
Angesichts der bevorstehenden Präsidentenwahl ließ es sich „Maggi“ Schneider nicht nehmen, auf das Vorbild seines eigenen Sportbundes hinzuweisen. Sein eigener Vorgänger ist als Ehrenpräsident auch weiterhin in die Präsidiumsarbeit aktiv eingebunden und übernimmt zahlreiche Sonderaufgaben. Schneider sieht Jugend und Erfahrung somit vernünftig in Einklang gebracht. Sein Anforderungsprofil an den Präsidenten nannte er auch: Handwerker, Informatiker und Wirtschaftsweiser. Getreu dem amtierenden Bundespräsidenten schloss er seine Rede mit den Worten: „Es wird ein wunderbarer Tag und macht das beste draus.“
Michael Sendzik wurde vom DBB-Präsidium als Vertreter des Bundesverbandes nach Ingelheim entsandt. Der Berliner verbindet schöne Erinnerungen mit Rheinland-Pfalz. 2010 wurde ihm nach langjähriger Zugehörigkeit zum Präsidium des DBB die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Ende der 50er Jahre war er im Rahmen seiner Examsarbeit an der Gebietsreform in Rheinland-Pfalz beteiligt. Den guten Wein schätzt er noch heute.
Sendzik lobte den BVRP für dessen dynamische und kraftvolle Entwicklung der letzten Jahre. „Der BVRP hat in unzähligen Projekten auf Bundesebene mitgewirkt und entscheidende Impulse gegeben“. Er mahnte, dass man sich nun aber nicht zurücklehnen dürfe, sondern weiter arbeiten müsse.
Im Hinblick auf die bevorstehenden Präsidiumswahlen betonte er, dass Ehrenamt nur im Team funktionieren könne und man sich manchmal der Sache willen einordnen muss. Rückschläge gehörten dazu und gerade in einem guten Team kann man diese auffangen. Angesichts der heutigen Übermacht von E-Mails und SMS empfahl er, reden wieder in den Mittelpunkt der Gesprächskultur zu stellen, auch wenn dies vielen schwer falle.
Zu guter letzt rief er dazu auf, dass der BVRP sich auch weiterhin im DBB-Projekt Mitgliederentwicklung engagiert, da dies ein für den Basketball überlebenswichtiges Thema sei.
Angesichts dieser beeindruckenden Reden begnügte sich die Vorsitzende des gastgebenden TGN Ingelheim, Elke Malburg, mit einer sehr kurzen Ansprache. Sie freute sich, diesen wichtigen Verbandstag ausrichten zu dürfen und wünschte einen guten Verlauf. (axb)