Basketball: Anna Rapp kennt mehr als nur Körbe-Werfen für den TV Bad Bergzabern.
Als hochklassige Schiedsrichterin ist sie bis zur Zweiten Bundesliga mächtig auf Achse.
Die 39Jährige liebt das „Pfälzer Leben“ und bereist die Welt. Warum ihr Beruf Berufung ist.
Mal auf der Couch chillen. Oder am Strand unter Palmen die Seele baumeln lassen – beides nicht wirklich das „Ding“ von Anna Rapp. Sie mag Bewegung und Action, Verantwortung und Erfolg. Jeden Tag eine neue Herausforderung – das passt schon besser für die waschechte Südpfälzerin, die in Landau lebt, in die Region verliebt, aber stets offen und neugierig für die Welt ist. Letzten Herbst tauchte sie ein in Asien, bereiste auf eigene Faust drei Wochen zwei große Metropolen und eine Trauminsel, die sie eben aber nicht wegen dem Strand und den Palmen auf ihr individuelles Urlaubsprogramm nahm. „Wer kennt die Trauminsel Koh Samui nicht? Ich bin aber nicht dafür geschaffen, den ganzen Tag am Meer oder Pool zu liegen. Natürlich erkundete ich auch die wunderschöne Insel. In erster Linie lockte mich aber ein Fitness-Camp auf Koh Samui, in dem ich gemeinsam mit vielen tollen Menschen aus allen Teilen der Welt jeden Tag hart trainierte. Eine wunderschöne, hochintensive Zeit und auch eine interessante Erfahrung“, erzählt die im elterlichen Weingut in Kapellen aufgewachsene 39Jährige. „Natürlich durften auch große Städte auf meiner Asien-Tour nicht fehlen. Bangkok war genauso beeindruckend wie Singapur, das sich beeindruckend, schick und extrem sauber zeigte. Dadurch empfand ich alles aber auch etwas distanziert, was den ganz großen Wow-Effekt bei mir verhinderte. Da hat mir auf einer früheren Reise das pulsierende Leben in New York City schon besser gefallen – eine Stadt, in der ich jederzeit leben würde!“
Drei Wochen Urlaub – das war ein Luxuserlebnis im Oktober für Anna Rapp, die normalerweise im Job Vollgas gibt. Seit 2012 arbeitet sie bei der BASF. Die letzten Jahre in verantwortungsvoller Aufgabe im „Stab für Standortmanagement“ und seit kurzem ganz neu nach ihrer „Asien-Auszeit“ mit Verantwortung für das gesellschaftliche Engagement in der Metropolregion – kein Job von „neun bis fünf“. Abends und an Wochenenden wird Anna Rapp gefordert sein. Doch die neue Aufgabe für solch einen großen Arbeitgeber motiviert die bekennende Pfälzerin. „Die BASF ist ein toller Arbeitgeber. Klar stecken wir mitten in wirtschaftlich extrem herausfordernden Zeiten – doch es macht mich stolz für solch ein bedeutendes Unternehmen arbeiten zu dürfen“, berichtet der Kommunikationsprofi, der über das Studium Medienmanagement die Eintrittskarte für „ihre unfassbar spannende Welt“ erhalten hat. „Mich reizen stets neue Impulse und Erfahrungen. Ich freue mich riesig auf die neue Aufgabe im gesellschaftlichen Engagement mit viel Verantwortung, aber auch spannenden Begegnungen und Erlebnissen. Ein wahrlich breites Spektrum wartet auf mich: Mit umfangreichem Konzertprogramm, vielen Bildungsprojekten sowie zahlreichen BASF-Engagements in den Bereichen Ehrenamt und Vereine.“
Anna Rapp arbeitet oft lange und liebt auch abends nach einem langen Tag ein sportliches Workout zum Beispiel mit einem Tennismatch in Ludwigshafen. Normalerweise schlägt die eigentlich passionierte Korbjägerin die gelbe Filzkugel mit großer Leidenschaft für den TC Schwarz-Weiß Landau. „Das macht in dem Club und auf der Anlage in Landau richtig viel Spaß“, strahlt das Energiebündel. Sie hat immer gute Laune, wenn´s um Sport geht. „Ich spiele mit dem Damen-30-Team in der Oberliga. Das ist richtig hoch. Da geht´s gut zur Sache.“ Zur Sache geht es auch Wochenende für Wochenende im Basketball. Nicht ein Tag, meistens samstags und sonntags. „Manchmal denke ich, der Tag hat doch nur 24 Stunden und die Woche nur sieben Tage – wie schaffst du das alles mit Job, Privatleben und Sport? Doch es geht und es macht alles unglaublich viel Spaß.“ Anna Rapp ist überzeugt, dass Leistung und Erfolg im Sport ganz viel mit den Herausforderungen im Beruf zu tun haben und beides gegenseitig förderlich ist.
Die groß gewachsene Centerspielerin ist eine der erfolgreichsten Korbjägerinnen in der Region – und das seit über einem Vierteljahrhundert. Schon zu Jugendzeiten war Anna Rapp die Beste auf dem Basketballfeld. Als „Fels unter den Körben“ kommt kaum eine Gegenspielerin an ihr vorbei. Ihre große Markenzeichen sind die Energie, das intrinsisch motivierte Durchsetzungsvermögen, der besondere Ehrgeiz, jeden Zweikampf und Rebound gewinnen zu wollen und vor allem ihr enorm ausgeprägter Korbhunger. Seit langer Zeit ist sie die erfolgreichste Korbjägerin der Kurstädterinnen, diese Runde zählt sie mit einem 18-Punkte-Schnitt sogar zu den Top-10-Schützen liga-weit. Noch mehr im Fokus als das Körbe-Erzielen ist seit vielen Jahren ihre Schiedsrichter-Karriere, die sie zielstrebig schmiedete. Verschaffte sie sich schon lange Zeit als Frau Respekt in der 2. Herren-Regionalliga, so zählt sie seit 2022 auch zum festen Kader der 2. Damen-Bundesliga und wird darüber hinaus in der Jugend-Bundesliga und weiblichen Nachwuchs-Bundesliga als Referee eingesetzt. „Letzte Saison im ersten Jahr auf Zweitliga-Niveau durfte ich gleich die Playoffs und Playdowns leiten – eine spannende Erfahrung, die mich wieder einen Schritt nach vorne brachte, sagt Rapp. „Emotionen im Griff zu haben, die Kontrolle über ein Spiel nicht zu verlieren – das bringt dich als Mensch weiter und gibt dir viel für das Leben und den Beruf.“ Weite Fahrten an Wochenenden gehören auf dieser großen Basketballbühne dazu, meint die begeisterte Basketballerin. „Freiburg, Würzburg, im Rhein-Main-Gebiet – diese Einsätze sind normal“, erzählt die Südpfälzerin, die sich auch auf Ansetzungen mit kurzen Wegen freut. „Zweitliga-Spiele zum Beispiel in Heidelberg mit sehr kurzer Anreise zu leiten, fühlen sich wie purer Luxus an!“ Egal wo, ob selbst am Ball oder mit der Pfeife im Mund – Anna Rapp wird irgendwo in der Basketballhalle am Wochenende im Einsatz sein!
Uwe Eid