Basketballverband Rheinland-Pfalz e.V.

Nachruf – Rockenhausen trauern um Ted Riedl

Städtischer Mitarbeiter, Stadtratsmitglied, Feuerwehrmann, Spieler, Schiedsrichter, Trainer, Eventmanager: Der BBC Fastbreakers Rockenhausen sowie viele Basketballer und Basketballerinnen in der Pfalz trauern um Harald „Ted“ Riedl, ein echtes „Original“ in der Korbjägerszene. Im April verstarb „Ted“ Riedl im Alter von 72 Jahren im Krankenhaus.

Sein Rufname „Ted“ – in aller Munde. Im Basketballsport, weit über die pfälzischen Grenzen hinaus bekannt. Fast 55 Jahre lang prägte Harald Riedl die Geschehnisse – erst beim TuS Bischheim, wo er seine Karriere 1962 als Spieler und Jugendtrainer begann, dann ab 1972 bei der VT und ab 1979 beim FV Rockenhausen. Dort führte der Jugendförderer, dem die Arbeit an der Basis sehr wichtig war, um für den notwendigen Unterbau zu sorgen, auch die Damen-Mannschaft in die Oberliga und die Herren bis zu den Aufstiegsspielen für die Regionalliga. „Training mit Mütze und Walkman in Streetball-Manier gibt es bei mir nicht. Pünktlichkeit ist oberstes Gebot“, sagte der einstige Erfolgscoach gegenüber dieser Zeitung in einem Interview von 2002. Damals betreute Riedl schon 40 Jahre lang ohne eine einzige Unterbrechung Mannschaften im Herren-, Frauen- und Jugendbereich. Ein pfälzischer Rekord, den er noch weiter ausbauen sollte.

Unter anderem bekam Riedl vom Basketballverband Pfalz die bronzene Ehrennadel verliehen. Aus gesundheitlichen Gründen musste sich der „Trainers des Jahres“ dann zurückziehen, kehrte aber noch mal als Coach zurück und gab bis 2017 bei Jugendteams und der zweiten Herrenmannschaft den Takt vor. Als sich die 1970 gegründete Basketballabteilung des FV Rockenhausen 2009 ausgliederte und sich die BBC Fastbreakers formierten, wurde Riedl direkt zum Ehrenmitglied erkoren. „Wir sind sehr traurig und wünschen der Familie viel Kraft. Ted war hier eine Institution. Wir verlieren nicht nur ein verdienstvolles Mitglied, sondern auch einen guten Freund“, spricht BBC-Vorsitzender Jürgen Manz von einem herben Verlust. „Jeder, der ihn besser kannte, verbindet seine eigenen, auch sehr lustige Geschichten mit ihm.“ Als städtischer Mitarbeiter begrüßte „Ted“ bis zu seinem Renteneintritt 2013 die Menschen meist aus seinem orangefarbenen Dienstwagen – mit lässig abgelegtem Arm auf dem Rahmen der Fahrertür bei heruntergelassener Scheibe. Pflanzen und Blumen goss er stets vom Steuer aus. Als jahrzehntelanger „Bauhof-Chef“ verpasste er keinen Winterdienst, hatte keine Nachtruhe und war ein Meister der unbürokratischen Organisation. Ehrenamtlich aktiv war „Ted“ auch als SPD-Mitglied engagiert, gehörte von 2004 bis 2009 dem Stadtrat an und der freiwilligen Feuerwehr Rockenhausen. Harald Riedl hinterlässt seine Ehefrau, die er – natürlich – durch den Basketball kennen und lieben gelernt hat, eine Tochter, einen Bruder und ein Enkelkind.

(Artikel von Fabian Schmitt im April in der pfälzischen Tageszeitung DIE RHEINPFALZ)

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